Direkt zum Inhalt
Feuerwerk | Credit: Franz Neumayr
Neumayr

Silvesterfeiern in Salzburg: Wo darf man‘s krachen lassen?

28.12.2020 um 14:15, Gert Damberger
min read
Schlechte Nachrichten für Pyrotechnikfans: nicht nur die offiziellen Großfeuerwerke fallen aus, auch viele Gemeinden wollen die private Knallerei heuer nicht gestatten. Im Zweifelsfall erkundige man sich im Gemeindeamt seines Ortes.

Das Wort „gestatten“ ist mit Bedacht gewählt. Denn eigentlich gilt in ganz Österreich ein ganzjähriges  Verbot, „Pyrotechnik der Klasse 2“ innerhalb von Ortschaften und Menschenansammlungen zu zünden. Unter diese Kategorie fallen bereits Babyraketen oder Schweizerkracher. Normalerweise wird  für den 31. Dezember von den jeweiligen Gemeinden aber eine Ausnahmegenehmigung erteilt. 

Millionen verpulvert

Offiziell gilt sie nur für die „Klasse 2“. Dass zu Silvester auch Raketen und Kanonenschläge (Klasse 3),  genauso wie Profifeuerwerke (Klasse 4) gezündet werden, wird mit Hinweis auf die Unkontrollierbarkeit der Situation stillschweigend zur Kenntnis  genommen. Und so lassen es die Österreicher und Österreicherinnen in dieser Nacht normalerweise ordentlich krachen, fauchen und  tuschen  -  für geschätzte zehn Millionen Euro.

Ruhige Silvesternacht

Der Trend geht allerdings in Richtung ruhiges Silvester. Im Vorjahr waren zum Beispiel private Raketen und Knaller in Salzburg-Stadt erstmals nicht mehr erlaubt worden.  Bürgermeister Harry Preuner und der Gemeinderat hatten sich zu diesem Schritt entschlossen, nachdem in einer Online-Umfrage eine Mehrheit für ein Verbot optiert hatte.  

Auch heuer bleibt die private Knallerei in der  Landeshauptstadt untersagt,  ebenso im Salzburger Seenland mit seinen 15 Gemeinden. Die Stadt Hallein (Tennengau) und  die Stadtgemeinde Saalfelden (Pinzgau) untersagen den privaten Pyrotechnik-Spass ebenfalls. In Wals-Siezenheim wird heuer die Ausnahmegenehmigung auch nicht erteilt. Ein landesweites Verbot der privaten Knallerei war von der Landesregierung zwar angedacht worden, ließ sich aber rechtlich nicht umsetzen. Es entscheiden die jeweiligen Bürgermeister per Verordnung. 

Kein Problem stellen private Silvesterfeuerwerke heuer nach wie vor in Mittersill, Piesendorf und Zell am See (alle Pinzgau) in St. Johann/Pg und Tamsweg (Lungau) dar.

Hohe Geldstrafen und Anzeigen

Wer auf den privaten Knallspaß nicht verzichten will , dem sei empfohlen, sich an seine Gemeinde zu wenden oder sich auf der Homepage derselben zu informieren. Immerhin können Verstöße gegen das Pyrotechnikgesetz mit Geldstrafen von bis zu 3.600 Euro geahndet werden. Wird jemand verletzt oder entsteht ein Brand, kann die Strafe auch deutlich höher ausfallen.  

Auf der sicheren Seite ist man jedenfalls mit Feuerwerkskörpern der Klasse 1 – die sind in jedem Fall erlaubt. Allerdings gehören sie eher in die Kategorie harmloser Partyspaß: Knallerbsen, Konfetti-Tischbomben und Wunderkerzen.

more