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Bei der Mitarbeiterversammlung wurde ein Stellenabbau angekündigt.
Bei der Mitarbeiterversammlung wurde ein Stellenabbau angekündigt.
Bei der Mitarbeiterversammlung wurde ein Stellenabbau angekündigt.
Franz Neumayr / picturedesk.com

Servus TV: So heißt das Red Bull-Medienhaus künftig

16.10.2025 um 08:25, Yunus Emre Kurt
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Nach einer internen Versammlung steht fest: Rund zehn Prozent der Jobs beim Red Bull Media House fallen weg. Die Medienmarke firmiert künftig als Servus Media.

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Das Red Bull Media House steht vor tiefgreifenden Veränderungen. Der Konzern richtet seine Medienlandschaft neu aus und zieht dabei auch personelle Konsequenzen. Bei einer internen Versammlung wurde den Mitarbeitern am Mittwoch mitgeteilt, dass ein signifikanter Personalabbau bevorsteht.

Rund ein Zehntel der Belegschaft betroffen

Nach Informationen aus Unternehmenskreisen sollen rund zehn Prozent der Belegschaft, also zwischen 40 und 60 Personen, ihren Arbeitsplatz verlieren. Eine entsprechende Meldung an das Arbeitsmarktservice (AMS) sei noch am selben Tag erfolgt. Das Unternehmen spricht offiziell von einer „organisatorischen Anpassung“ im Zuge einer neuen strategischen Neuausrichtung. 

In einem internen Schreiben, das an die Belegschaft ging, betont das Management, man nehme die „soziale Verantwortung sehr ernst“ und arbeite an individuellen Lösungen für alle Betroffenen.

Medienimperium im Wandel

Mit dem Schritt reagiert der Konzern auf den Wandel im Mediennutzungsverhalten und den massiven Druck internationaler Plattformen. Drei Jahre nach dem Tod von Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz bricht damit ein nüchterneres Kapitel in der Unternehmensgeschichte an. Wo früher großzügig in Inhalte investiert wurde, zählt nun wirtschaftliche Effizienz. 

Künftig sollen alle klassischen Medienaktivitäten unter der neuen Dachmarke „Servus Media“ gebündelt werden. Unter diesem Namen werden künftig der Privatsender ServusTV, das Magazin Servus in Stadt & Land samt seinen Ablegern, die Motorsportplattform Speedweek sowie die international ausgezeichneten Terra Mater Studios geführt.

Neue Strategie: „Digital first“

Die Neuausrichtung steht unter den Leitprinzipien „Digital first“ und „One content – all media“. Inhalte sollen künftig plattformübergreifend gedacht und produziert werden, von TV über Print bis hin zu Social Media. Ziel sei es, Red Bulls Medienmarken international klarer zu positionieren und Synergien zwischen den Redaktionen zu nutzen.

Ende einer Ära

Insider sehen in dem Schritt das Ende jener großzügigen Medienstrategie, die Mateschitz über Jahrzehnte prägte. Unter seiner Führung wurden Projekte oft unabhängig von Rentabilitätsfragen unterstützt, als Beitrag zur Markenidentität des Konzerns. Nun scheint die wirtschaftliche Realität Einzug zu halten: weniger Parallelstrukturen, mehr Fokus auf Reichweite und Effizienz. 

Der Umbau betrifft vor allem administrative und organisatorische Bereiche, weniger die redaktionelle Produktion. 

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