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Kabarettist Fritz Messner | Credit: www.neumayr.cc
Kabarettist Fritz Messner
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Mundart in Salzburg: Was ist Ihr liebstes Dialektwort?

06.05.2021 um 09:30, Gert Damberger
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Das Hochdeutsch ist exakt, aber der Dialekt ist direkt, emotional und heimelig. Grund genug für uns, Salzburger Persönlichkeiten nach ihrem jeweiligen Lieblingswort zu fragen.

Charly Rabanser (Leiter Kulturzentrum Cinétheatro, Neukirchen): „Es sind deren zwei: „Geh leck!“ ist ein universal einsetzbarer Ausruf, der Verblüffung, Bewunderung und Lob, aber auch Empörung und Entsetzen ausdrücken kann und in jedem Fall große emotionale Anteilnahme verrät. Ich denke, „Geh leck“ ist typisch für das Pinzgauerische.“

Peter Blaikner (Autor & Musiker): „Mein liebster Dialektausdruck ist „Wos sogga?“. Das ist keine Frage, sondern eine im Pinzgau und Pongau gebräuchliche Form der Begrüßung. Die Antwort wäre dann: „Nit vü“. Mit „Wos sogga?“ begrüßt man nicht nur Männer, sondern auch Frauen, denn „Wos sogg sie?“ gibt es nicht.

Franz Müllner (Strongman, Extremsportler): „Wiracha ba ins ret“ – also gut Lungauerisch für „Wie man bei uns redet”. Ich bin einfach ein waschechter Gebirgler und als solcher ist für mich die Mundart das Schönste überhaupt. Auch wenn ich mich bei Interviews oft zusammenreißen muss, damit mich jeder versteht.“

Anna Buchegger (Starmania-Teilnehmerin): „Mein Lieblingswort ist „sem“. Eine genaue Übersetzung gibt es nicht, aber im Dialekt heißt es so viel wie „Na dann!“. Es eignet sich zum Beispiel dafür, um zu signalisieren, dass ein Gespräch nun beendet werden sollte. In diesem Sinne: „Jo sem loss ma‘s wiera!“

Sabine „Sassy“Holzinger (Frontfrau „Die Seer“): „Wenn es ein Lieblingsdialektwort für mich gibt, dann ist es „goi“. Es gibt keinen Satz, in dem ich das Wort nicht verwende. Der Engländer bestätigt mit „isn‘t it“ und ich halt so. Es passiert mir oft, dass mein Gegenüber im Gespräch das „goi“ nachmacht, es ist also recht ansteckend.“

Anja Hagenauer (Stadträtin, Stadt Salzburg): „Drawig“ zählt zu meinen Favoriten unter den Dialektwörtern. „Ich bin drawig“ war schon in meiner Kindheit die klassische Ausrede, wenn man nicht tratschen wollte. Wenn ich es eilig und keine Zeit für Smalltalk habe, sage ich das heute noch gerne.“

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