Frage der Woche: Fühlen Sie sich noch sicher?

Die aktuelle Lage in der Ukraine ist zweifelsohne eine sehr dramatische. Trotz dieser grauenvollen Situation haben wir das große Glück, in Österreich und Salzburg nach wie vor sicher leben zu dürfen. In dieser schweren Zeit werden die Bedeutung einer funktionierenden Landesverteidigung und die  Kostbarkeit unserer Neutralität einmal mehr bewusst.

Persönlich fühle ich mich sicher, weil ich mich neben den wissenschaftlichen Erkenntnissen, die ich in meinem Beruf anwenden muss, immer auch auf mein Bauchgefühl verlassen kann. So bin ich mit meiner Familie auch gut durch die Pandemie gekommen. Ich fühle aber mit jenen Menschen sehr mit, die sich nicht sicher fühlen und Angst haben. Der Krieg in der Ukraine macht auch mir große Sorgen. Wir Apotheker in Salzburg helfen mit Spenden und Medikamenten.

Wir leben in Österreich in einem Land, in dem Demokratie und Menschenrechte geachtet werden. Es gibt wenige Ecken auf der Welt, wo das so ist. Natürlich ist die Weltlage, gerade mit Blick auf die Ukraine, manchmal traurig und verstörend. Es gehört ein Stück zum Menschwerden, hier eine Resilienz gegen diese Bedrohungen aufzubauen und trotzdem glücklich zu leben.

In Österreich fühle ich mich sicher, aber mit Blick auf das Weltgeschehen zunehmend unwohler. Es ist erschreckend, wie schnell Situationen eskalieren können. Im Krieg gibt es nur Verlierer, die Neutralität unseres Landes sollte keinesfalls in Frage gestellt werden.

Dass Angst der schlechteste Ratgeber ist, haben etwa die Lockdowns der vergangenen beiden Jahre deutlich gezeigt. Krisen und Herausforderungen sollte man immer mit Vernunft begegnen. Meistens entsteht durch unüberlegte Handlungen aus Unsicherheit tatsächlich eine weitaus größere Gefahr.

Man ist in Zeiten wie diesen überlegter in seinen Entscheidungen, denkt mehr nach als früher. Angst macht mir, dass so viel Unvorhergesehenes passiert, das man als Normalbürger nicht einschätzen kann. Das alles lässt natürlich auch mich nicht kalt.