Direkt zum Inhalt
Eine Frau klettert auf einem Klettersteig.
In Salzburg gibt es auch für Anfänger genügend geeignete Klettersteige.
In Salzburg gibt es auch für Anfänger genügend geeignete Klettersteige.
Susanne Kraft/Berghasen

Steil nach oben: Klettersteige für Anfänger in Salzburg

23.06.2025 um 15:28, Simone Reitmeier
min read
Drücke "Play" zum Laden und Hören
  • Lädt Sprachdatei
  • Buffering...
  • In Kürze bereit zum Abspielen
Beim Erstellen der Sprachdatei ist ein Fehler passiert
0:00 /
Klettersteige boomen! Was Einsteiger wissen müssen, welche Ausrüstung man braucht und worauf es mit kleinen Kindern besonders ankommt.

Schritt für Schritt über steile Felsenwände empor, gesichert an einem Stahlseil – wer einen Klettersteig meistert, erlebt die Bergwelt aus einer neuen Perspektive. Kein Wunder, dass diese Art Gipfel zu erklimmen sich immer größerer Beliebtheit erfreut. Verbindet sie doch das Beste aus zwei Welten: das alpine Naturerlebnis und den vertikalen Nervenkitzel. Doch bevor es losgeht, gilt: Gut informiert ist halb gesichert! 

Startklar

„Klettersteige können grundsätzlich für jeden geeignet sein“, erklärt Susanne „Susi“ Kraft, eine der beiden Bloggerinnen von „Berghasen“. Der Grund: Sowohl Schwierigkeitsgrad als auch Tourenlänge lassen sich individuell wählen. Was es jedoch schon braucht, ist eine solide Grundkondition, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Für einfache Steige mit kurzen Zu- und Abstiegen reicht durchschnittliche Fitness. Im alpinen Bereich kann aber durchaus Bergerfahrung sowie ein hohes Maß an Kondition und Muskelkraft nötig sein. „Wer den passenden Steig auswählt, wird sicher Spaß am Klettern haben. Das Erlebnis darf ruhig fordern, aber nicht überfordern“, so Bergfex Susi. Wichtig ist, sich vorab über Anforderungen zu informieren. 

Wand statt Wanderweg

Klettersteig – das klingt für viele nach bequemer Gipfelroute mit Drahtseil am Rand. So einfach ist es aber nicht. „Jedem muss bewusst sein, dass man sich in senkrechten Felswänden bewegt und eventuell auch schwindelerregende, ausgesetzte Passagen bewältigen muss“, erläutert Susi. Vorwärts bewegt man sich nicht auf Pfaden, sondern auf Eisenstiften, Leitern und Seilbrücken, während man sich an Felsen befestigten Stahlseilen selbst sichert. 

Gurt, Set, Helm

Ausrüstung braucht es zwar nicht viel, aber man muss richtig damit umgehen können. Die Basis besteht aus Helm, Gurt und Klettersteigset. Letzteres verbindet den Gurt mit dem Stahlseil und besteht aus elastischen Lastarmen, Karabinern, einer vernähten Schlinge sowie einem Bandfalldämpfer, der im Fall eines Sturzes bremst. Wer auf Nummer sicher gehen will, nimmt an einem Klettersteigkurs teil oder sammelt mit einem Bergführer erste Erfahrungen. Das hat weitere Vorteile: Man lernt die korrekte Kletter- und Steigtechnik sowie die eigenen Grenzen kennen. Handschuhe schützen zusätzlich vor dem rauen Stahlseil. Im Rucksack nicht fehlen dürfen: Erste-Hilfe-Set, Rettungsdecke, Mobiltelefon – bei längeren Touren auch Stirnlampe und Biwaksack. 

Kinder im Klettersteig

Das kann funktionieren – vorausgesetzt, Schwierigkeit und Länge passen. „Eine offizielle Altersbegrenzung gibt es nicht. Eltern müssen selbst entscheiden, welcher Steig für ihr Kind geeignet ist“, erklärt Susi. Ähnlich sieht das der österreichische Alpenverein (ÖAV). „Wir Erwachsenen sind gefordert, die eigenen Gipfelziele hintanzustellen und unser Programm wirklich an die Jüngsten anzupassen“, mahnt Michael Larcher, Leiter der Bergsportabteilung im ÖAV. Eine Eins-zu-Eins-Betreuung sei notwendig, um auf das Kind eingehen und es bei schwierigen Passagen unterstützen zu können. Ein wichtiger Punkt: Kinder unterscheiden sich in ihrer Körpergröße – und damit auch in ihrer Reichweite. Was für ein Kind locker machbar ist, kann für das nächste zur echten Herausforderung werden. Besonders kritisch: das Gewicht. Unter 40 Kilogramm kann der Bandfalldämpfer im Klettersteigset im Ernstfall nicht zuverlässig auslösen. Hier ist eine zusätzliche Sicherung mit Seil ratsam. 

5 Klettersteige für Anfänger in Salzburg & Umgebung

GAMS-KITZ (A/B) & ZAHME-GAMS (MAX. B/C)
Weißbach bei Lofer 

  • vier kurze, talnahe Klettersteige
  • ideal, um sich ans Klettersteiggehen heranzutasten 

SCHÜTZENSTEIG AM JENNER (B) 
Königssee, Berchtesgaden 

  • sehr abwechslungsreicher und lohnender Einsteigerklettersteig
  • Steig quert den Gipfelaufbau immer leicht ansteigend
  • Flying Fox und Holz-Hängebrücke sorgen für Nervenkitzel 

KATRIN-KLETTERSTEIG (B/C)
Bad Ischl 

  • verläuft an der Katrin (1.542 m) hoch über dem Kurort
  • über 300 m klettert man meist recht luftig entlang einer Kante
  • dank Seilbahnunterstützung sind die Höhenmeter im Zustieg sehr überschaubar

LASSERER-ALPIN-KLETTERSTEIG (C)
Vorderer Gosausee

  • teils knackig, aber für ambitionierte Einsteiger machbar
  • Pluspunkt: ebener Zustieg, ohne Höhenmeter
  • Nach dem Einstieg geht es bergab zum See, später über dem Gehweg retour zum Ausgangspunkt.

GRÜNSTEIN-KLETTERSTEIG – VARIANTE ISIDOR (C)
Königssee, Berchtesgaden

  • 700 Höhenmeter
  • bis zu einer Hängebrücke über mäßig steilen Felsen (B/C)
  • danach vermehrt über Gehgelände bis zum Gipfelgrat
  • Fotos am „Fotoloch“ Sulzberg-Überhang (C)

more