Integrations-WM: Das ist Salzburgs buntestes Fußballturnier
Inhalt
- Von der Fanzone auf den Fußballplatz
- 24 Herren-Teams, Damenpower & gelebte Inklusion
- Regeln für alle gleich
- Zwischen Miteinander und sportlichem Ehrgeiz
- Was die große Welt von der kleinen lernen kann
Wenn am 14. und 15. Juni in Salzburg wieder das runde Leder rollt, steht weit mehr als nur der sportliche Wettkampf im Mittelpunkt. Beim Integrations-Fußballturnier treffen Spieler aus aller Welt aufeinander, vereint durch den Sport, getragen von Respekt und Freude am Miteinander. Gespielt wird auf dem PSV-Platz in Salzburg-Süd.
Von der Fanzone auf den Fußballplatz
Die Geburtsstunde des Turniers liegt fast zwei Jahrzehnte zurück – im Jahr 2006, während der Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland. Organisator Erwin Himmelbauer erinnert sich im Gespräch mit weekend.at: „Die Leute standen in der Fanzone in ihren Landesfarben, haben gemeinsam gefeiert. Danach in den Gastgärten wurde weiter über Fußball gesprochen – da war die Idee geboren: Wer spielt gegen die Brasilianer? Und das wollten alle!“
24 Herren-Teams, Damenpower & gelebte Inklusion
Am Samstag ab 9:00 Uhr treten 24 Herren-Teams aus unterschiedlichsten Herkunftsgemeinschaften gegeneinander an. Parallel findet ein Damen-Turnier mit vier Teams statt. Sonntagvormittag gehört die Bühne dann den „Special Teams“, Spieler mit besonderen Bedürfnissen, die im Rahmen eines eigenen Inklusionsturniers auflaufen.
Kleine Geschichten sorgen für große Emotionen: So spielt bei den Damen mit Lilo Stücklberger eine 61-jährige Basketballerin, die erst durch ihre Enkelkinder zum Fußball fand. Oder Antonio Oliveira, brasilianischer Teamchef der ersten Stunde, der auch 19 Jahre später noch jeden Ball jagt. Und im Team „Österreich Politik“ zeigt Cyriak Schwaighofer mit 75 Jahren, wie viel Routine und Leidenschaft im Fußballalter stecken kann.
Regeln für alle gleich
Bei der Organisation eines Turniers mit so vielen Kulturen könnte es schnell zu Missverständnissen kommen, doch Himmelbauer hat eine klare Linie: „Das ist Fußball. Die Regeln sind für alle gleich. Jeder verdient Respekt – aber benimm dich bitte auch so, wie du möchtest, dass wir dein Land kennenlernen.“
Zwischen Miteinander und sportlichem Ehrgeiz
Was die Stimmung betrifft, beschreibt Himmelbauer gegenüber weekend.at ein klares Muster: „Am Anfang ist es ein gesellschaftliches Miteinander. Und zum Finale hin tritt das Gewinnenwollen in den Vordergrund.“ Dennoch bleiben die sozialen Begegnungen nachhaltig. Viele der Teilnehmer, vor allem Neuzugezogene in Salzburg, knüpfen hier ihre ersten Kontakte – am Fußballplatz, ganz ohne Barrieren.
Was die große Welt von der kleinen lernen kann
Bereits vor der Pandemie war das Turnier überregional aktiv, sogar ein FIFA-Delegierter war schon zu Gast. Und auch wenn das Turnier weiterhin in Salzburg verankert bleiben soll, träumt Himmelbauer von mehr: „Vielleicht kann die große Welt von der kleinen lernen: Nach jedem Konflikt muss es irgendwann wieder weitergehen – gemeinsam. Sport kann das. Und auch die Politik.“