Ulmer nach Rücktritt: "Jede Meisterschaft war einzigartig"
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Andreas Ulmer, der seine Karriere bei Austria Wien, SV Ried und seit 2009 bei Red Bull Salzburg verbrachte, beendet nun seine Laufbahn. Trotz Überlegungen, zu Vereinen wie dem GAK zu wechseln, zieht der Linksverteidiger Bilanz: 420 Bundesliga-Spiele, 29 Champions League-Partien, 61 Europa League-Einsätze und 32 Länderspiele.
Gefühle und Emotionen
Herr Ulmer, wie haben Sie sich gefühlt, als Sie Ihr Karriereende bekanntgaben?
Ulmer: Für mich war es einfach der richtige Schritt zur richtigen Zeit. Ich hatte das Gefühl, dass es der passende Moment ist, um aufzuhören. Es war keine schwierige Entscheidung, sondern eine, die sich ganz natürlich angefühlt hat. Ich habe mir nie viel Druck gemacht und konnte in Ruhe darüber nachdenken. Jetzt freue ich mich auf die nächsten Schritte in meinem Leben und die Herausforderungen, die noch kommen.
Wie blicken Sie auf Ihre beeindruckende Karriere zurück?
Ulmer: Ich habe mir noch nicht viele Gedanken darüber gemacht, wie ich meine ganze Karriere rückblickend bewerte. Aber grundsätzlich bin ich sehr dankbar, dass ich so lange mein Hobby zum Beruf machen konnte. Ich durfte viele schöne Erlebnisse haben, viele Menschen kennenlernen und sogar Freundschaften schließen. Das ist für mich das Besondere an dieser langen Zeit im Fußball.
Gibt es ein Spiel oder einen Moment, der Ihnen speziell in Erinnerung geblieben ist?
Ulmer: Es fällt mir schwer, ein einzelnes Spiel zu nennen, da es viele besondere Erlebnisse gab. Natürlich waren Tore, Siege und Meisterschaften großartig, aber es war das Gesamtbild der erfolgreichen Jahre, das mich prägte. Jede Meisterschaft war einzigartig und hart erarbeitet.
„Jede einzelne Meisterschaft war ein großes Highlight, aber sie war nie selbstverständlich.“

Teamgeist
Was war das Besondere an Red Bull Salzburg?
Ulmer: Für mich war es nicht nur die sportliche Herausforderung, sondern auch das ganze Umfeld bei Red Bull Salzburg. Das Team, die Trainer, die gesamte Organisation – ich habe mich dort von Anfang an sehr wohlgefühlt. Es war einfach ein rundum positives Umfeld, in dem ich mich immer weiterentwickeln konnte. Es war mehr als nur der Verein, es war ein Zuhause für mich, sowohl auf als auch abseits des Platzes.
Wie fühlt es sich an, so viele Titel zu gewinnen?
Ulmer: In einer Saison ist man immer auf das nächste Ziel fokussiert und denkt nicht viel an vergangene Titel. Erst im Rückblick, wie nach der letzten Meisterschaft, wird einem die harte Arbeit hinter den Erfolgen bewusst. Jede Meisterschaft war ein Highlight, nie selbstverständlich.
Was zeichnete die enorme Dominanz von Red Bull Salzburg so viele Jahre aus?
Ulmer: Wir haben uns immer sehr aufeinander verlassen können. Die Zusammengehörigkeit im Team war das, was uns ausgemacht hat. Wir hatten eine sehr disziplinierte und fokussierte Arbeitsweise auf dem Platz. Wir wussten genau, was wir wollten, und haben unsere Spielweise oft perfekt umgesetzt. Auch die Art und Weise, wie wir als Mannschaft auftraten, war für uns entscheidend. Unsere Dominanz war das Resultat einer gemeinsamen Anstrengung und einer klaren Philosophie.
„Ich bin offen für alle Möglichkeiten im Fußball – sei es im Trainerbereich oder in einer anderen Funktion.“
Veränderungen im Fußball
Was hat sich im Laufe der Jahre am meisten verändert?
Ulmer: Zu Beginn meiner Karriere gab es noch keine detaillierten Videoanalysen oder Laufdaten. Heute hat Technologie einen enormen Einfluss auf das Spiel, mit mehr Daten und Analysen, die helfen, sich zu entwickeln. Auch ich habe gelernt, disziplinierter zu arbeiten und mein Spiel kontinuierlich zu verbessern.
Wie war der Umgang mit jungen Spielern bei Red Bull Salzburg?
Ulmer: Es hat mir immer viel Spaß gemacht, mit jungen Spielern zu arbeiten und mein Wissen zu teilen. Ich konnte viel lernen und es war schön, sie bei ihrer Entwicklung zu unterstützen.
Blick in die Zukunft
Hätten Sie in Ihrer Karriere rückblickend etwas anders gemacht?
Ulmer: Ich habe nie darüber nachgedacht, etwas zu ändern. Salzburg bot mir immer das perfekte sportliche Umfeld und eine hohe Lebensqualität – beruflich wie privat.
Wie sehen Ihre Zukunftspläne aus?
Ulmer: Ich möchte im Fußball bleiben, meine Pro-Lizenz erlangen und bin offen für alle Möglichkeiten, um mein Wissen weiterzugeben.