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Ein Porträtfoto von Kellermayr. Sie trägt einen weißen Arztkittel und Brille. Den Kopf hält sie schief und lächelt leicht
Monatelang wurde Kellermayr verfolgt und bedroht.
Monatelang wurde Kellermayr verfolgt und bedroht.
HERMANN WAKOLBINGER / APA / picturedesk.com

Psychiatrisches Gutachten: Fall Kellermayr vor Abschluss

14.05.2024 um 14:01, Stefanie Hermann & APA, Red
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Monatelang wurde sie mit Hassbotschaften und Drohungen bombardiert, am Ende beging sie Suizid. Die Ermittlungen zu Kellermayrs Tod stehen vor dem Abschluss.

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft (StA)Wels im Fall der oberösterreichischen Ärztin Lisa-Maria Kellermayr, die nach dem Erhalt von Droh-und Hassmails Ende Juli 2022 Suizid begangen hat, stehen vor dem Abschluss. Das teilte die Sprecherin der Anklagebehörde, Silke Enzlmüller, am Dienstag auf APA-Anfrage mit. Der Akt befinde sich "in der Enderledigung". Mit der Entscheidung über das weitere Vorgehen sei "in zwei bis drei Wochen" zu rechnen, sagte Enzlmüller.

Psychiatrisches Gutachten liegt vor

Die Behördensprecherin bestätigte der APA, dass ein von der Anklagebehörde in Auftrag gegebenes psychiatrisches Gutachten mittlerweile vorliegt. Die Expertise sollte klären, ob und allenfalls inwieweit der Erhalt der Hassmails kausal für den Suizid der Ärztin war. Zum Inhalt des Gutachtens konnte Enzlmüller keine Auskunft geben, da sich dieses beim zuständigen Sachbearbeiter befinde.

Monatelang bedroht

Lisa-Maria Kellermayr hatte während der Corona-Pandemie über Monate Drohungen per E-Mail und über Soziale Medien– mutmaßlich aus der Impfgegnerszene – erhalten. Sie hatte immer wieder beklagt, dass sie sich von den Behörden zu wenig geschützt fühle. Im Sommer 2022 schloss sie ihre Ordination aus Sicherheitsgründen. Einige Wochen später nahm sie sich das Leben. Auch in Deutschland wurde gegen Personen ermittelt, die die Medizinerin bedroht hatten, in Österreich ist die Welser Strafverfolgungsbehörde für das Inlandsverfahren zuständig.

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