Okkult-Betrug in Millionenhöhe: 2 weitere Festnahmen
Inhalt
- Frau und Sohn festgenommen
- Handschellen klicken erneut
- Europäischer Haftbefehl
- Schamanin wollte „Fluch abwenden“
- Polizei bittet um Hilfe
- Wertsachen veröffentlicht
Rund um den Fall der betrügerischen Schamanin Mariana M. alias „Amela“ gibt es neue Entwicklungen. Zwei weitere Personen wurden in Maria Enzersdorf (Bezirk Mödling) festgenommen, Wertgegenstände und Waffen sichergestellt.
Frau und Sohn festgenommen
Am 17. Februar hat das Landeskriminalamt Niederösterreich erneut eine Hausdurchsuchung in Maria Enzersdorf durchgeführt. Die Beamten wurden fündig: Feinsilber, Bargeld, Schmuck, Gold, Luxusuhren, Waffen und Munition wurden sichergestellt. Außerdem wurde Dona D. alias „Anna“ – eine 29-jährige Frau aus Österreich – festgenommen. Sie wird des gewerbsmäßigen schweren Betrugs sowie der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung verdächtigt und in die Justizanstalt Josefstadt eingeliefert. Offenbar ist sie ebenfalls Teil der Okkult-Betrügereien. Das Haus gehört dem Sohn von „Amela“, der derzeit in Wiener Neustadt in Untersuchungshaft sitzt.
Handschellen klicken erneut
Offenbar handelt es sich um ein größeres kriminelles Netzwerk, denn nur einen Tag später, am 18. Februar, ist es zu einer weiteren Festnahme gekommen. Ein 47-jähriger Mann, ebenfalls österreichischer Staatsbürger, wurde verhaftet. Es besteht der Verdacht der Geldwäsche und Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung.
Europäischer Haftbefehl
Von Mariana M. („Amela“) fehlt bislang noch jede Spur, sie wird mittlerweile per Europäischem Haftbefehl gesucht. Die Polizei hat weitere Fotos der Frau mit unterschiedlicher Haarfarbe veröffentlicht. Die Lichtbilder stammen von einer gerichtlichen Verurteilung wegen Okkult-Betrugs in Deutschland. Vermutet wird, dass sie bereits seit mehreren Jahren im deutschsprachigen Raum ihr Unwesen treibt.
Schamanin wollte „Fluch abwenden“
Mit perfiden Tricks brachte die Beschuldigte ihre Opfer dazu, unglaubliche Summen zu zahlen. Sie überzeugte Betroffene davon, dass eine enge Angehörige von einem Fluch befallen sei – ein Fluch, der sogar zum Tod führen könne. Doch es gebe Hoffnung: Durch spezielle „Reinigungsrituale“ könne die drohende Katastrophe abgewendet werden. Der Preis? Ein hoher sechsstelliger Betrag.
In mehreren Raten übergab ein weibliches Opfer der selbsternannten „Schamanin“ insgesamt mehr als 730.000 Euro – bis der Kontakt abrupt abbrach. Eine unbekannte Frau erklärte ihr daraufhin am Telefon, die Betrügerin sei durch das Ritual ins Koma gefallen.
Polizei bittet um Hilfe
Wer weiß, wo sich die Verdächtige befindet, sie gesehen hat oder andere Hinweise hat, wird gebeten, sich bei der Landespolizeidirektion Niederösterreich unter der Telefonnummer +43 59133 30 3333 zu melden. Informationen werden auf Wunsch vertraulich behandelt.
Wertsachen veröffentlicht
Auch Opfer werden gebeten, sich bei der Polizei zu melden. Zahlreiche Schmuckstücke und Wertgegenstände wurden von den Beamten veröffentlicht, um etwaige weitere Geschädigte ausfindig zu machen. Das sichergestellte Bargeld, Gold und Silber werden auf einen zweistelligen Millionenbetrag geschätzt.