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Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) in Tulln.
Johanna Mikl-Leitner kritisiert den frisch gebackenen Song-Contest-Sieger scharf.
Johanna Mikl-Leitner kritisiert den frisch gebackenen Song-Contest-Sieger scharf.
HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

Mikl-Leitner rügt JJ: "Braucht eine Geschichtslektion"

22.05.2025 um 12:43, Marcel Toifl
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Johanna Mikl-Leitner reagiert mit scharfen Worten auf das Skandal-Interview von ESC-Sieger JJ. Der Wiener fordert den Ausschluss Israels.

Song-Contest-Sieger Johannes Pietsch alias "JJ" hat mit seinem Israel-Sager für Aufruhr gesorgt. In einem Interview mit der spanischen Tageszeitung El País forderte er den Ausschluss des Kriegsteilnehmers im nächsten Jahr. „Es ist sehr enttäuschend, dass Israel noch am Wettbewerb teilnimmt”, so der 24-Jährige. Eine scharfe Reaktion folgte von Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.

Mikl-Leitner reagiert

Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP), die bereits nach dem Sieg ihr Interesse an der Austragung des Song-Contests kundgetan hat, geht mit dem Countertenor hart ins Gericht. Auf Facebook veröffentlichte sie eine Stellungnahme, in der sie JJs stimmliche Qualitäten lobt, ihn jedoch als "offenbar politisch gefährlich schlecht beraten" sieht. Wer Israel ausschließen wolle und mit Russland in einen Topf werfe und dabei mit keinem Wort den beispiellosen Terrorangriff der Hamas erwähne, brauche laut der ehemaligen Innenministerin "keine Bühne, sondern dringend eine Geschichtslektion".

Niederösterreich bleibt bereit

Mikl-Leitner signalisiert in dem Posting weiterhin die Bereitschaft, den Song-Contest in ihrem Bundesland auszutragen, jedoch habe Antisemitismus keinen Platz "egal wie dieser sich tarnt".

 

Israel aus dem #ESC werfen? 🤔 Ganz sicher nicht! 🙅‍♀️ JJ ist ein großartiger Sänger – aber offenbar politisch...

Gepostet von Johanna Mikl-Leitner am Donnerstag, 22. Mai 2025

Was JJ gesagt hat

JJ hatte in einem Interview den Ausschluss Israels vom Eurovision-Song-Contest gefordert. Die Militäreinsätze Israels im Gazastreifen seien mit den ESC-Werten nicht vereinbar. Er sieht Parallelen zum Ausschluss Russlands im Jahr 2022 nach dem Angriff auf die Ukraine. Auch, dass es überhaupt so eine Kluft zwischen Jury und Publikum geben kann, beschäftigt den Wiener.

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