Bad Tatzmannsdorf: Legionellen-Alarm in Therme
Inhalt
- Belastetes Becken
- Ein Erkrankter?
- Erkrankungsrisiken
- Aufruf an Gäste
- Folgen für den Kurort
- Nächste Schritte
Die AVITA-Therme in Bad Tatzmannsdorf hat nach einem positiven Legionellenfund sofort schließen müssen. Ein Gast ist bereits erkrankt. Die Behörden ermitteln, die Region bangt um ihren wichtigsten Wellnessstandort.
Belastetes Becken
Eine routinemäßige Wasserprobe hat in einem Becken der AVITA-Therme Legionellen nachgewiesen. Die Bezirkshauptmannschaft Oberwart hat daraufhin den gesamten Betrieb gesperrt. Laut Land Burgenland haben die Ergebnisse keine Verzögerung zugelassen. Die Therme, sonst ein voll ausgelasteter Wellnessmagnet, steht seitdem still. Gäste wurden aus den Bereichen geführt, Becken und Duschen leergezogen, Leitungen gespült. Die Geschäftsführung hat erklärt, die Sperre sei eine „präventive Maßnahme“, um die Sicherheit zu garantieren.
Ein Erkrankter?
Ein Gast, der im November in der Therme und im angeschlossenen Hotel übernachtet hat, ist an Legionellose erkrankt. Laut Krone könnte er sich dort angesteckt haben. Ein endgültiger Nachweis fehlt aber noch. Die Ermittler prüfen, ob die Infektion tatsächlich aus der Anlage stammt oder ob eine alternative Quelle möglich ist. Behördenvertreter haben betont, dass der epidemiologische Zusammenhang offen bleibt. Trotzdem sorgt der Fall für Nervosität im Ort, der vom Gesundheitstourismus lebt. Für viele Gäste waren die Tage in der Therme ein Erholungsurlaub. Jetzt stehen sie vor der Frage, ob sie sich gefährdet haben.
Erkrankungsrisiken
Legionellen können eine grippeähnliche Infektion auslösen oder zu einer schweren Lungenentzündung führen. Die Symptome reichen von Fieber und Schüttelfrost bis zu Atemnot. Die Inkubationszeit beträgt zwei bis zehn Tage. Das Gesundheitsministerium hält fest, dass das Risiko besonders dort besteht, wo Wasser vernebelt wird. Dazu zählen Duschen, Whirlpools und warme Becken. Für gesunde Menschen ist eine Infektion selten schwer, für ältere oder immungeschwächte Personen aber potenziell lebensbedrohlich. Der gefundene Stamm wird derzeit im Labor analysiert. Wie hoch die Bakterienkonzentration war, ist noch nicht veröffentlicht.
Aufruf an Gäste
Das Land Burgenland hat alle Besucher der vergangenen 14 Tage aufgerufen, auf Symptome zu achten. Bei Beschwerden sollen sie den Ärztenotdienst unter 141 oder die Gesundheitsberatung 1450 kontaktieren. Die Behörde hat außerdem angeordnet, dass die Therme erst wieder öffnen darf, wenn sämtliche Wasserleitungen durchgespült und Kontrollproben negativ sind. Für Hotelgäste wurden Informationsblätter ausgegeben. Einige haben bereits storniert, andere warten auf Klarheit. Die Sorge, dass weitere Fälle auftreten könnten, begleitet die laufenden Untersuchungen.
Folgen für den Kurort
Die Therme ist eines der wirtschaftlichen Herzstücke von Bad Tatzmannsdorf. Eine Sperre mitten in der Hauptsaison trifft Hotels, Gastronomie und den gesamten Ortsbetrieb. Die Geschäftsführung hat erklärt, dass man „Schritt für Schritt“ wieder in den Betrieb gehen will. Der Imageschaden ist schwer abzuschätzen. Für einen Standort, der für Heilwasser und Gesundheitsurlaub wirbt, ist ein Legionellenfund besonders heikel. Auch der Tourismusverband verfolgt die Lage eng. Wie viele Buchungen aus dem Ausland betroffen sind, ist unklar. Sicher ist nur, dass jede weitere Verzögerung für den Ort spürbare Folgen hat.
Nächste Schritte
Bevor eine Wiedereröffnung möglich ist, müssen mehrere Probenserien negativ ausfallen. Die technische Leitung der Therme hat angekündigt, sämtliche Anlagen über die vorgeschriebenen Standards hinaus zu reinigen. Die Behörde will erst grünes Licht geben, wenn keinerlei Risiko mehr besteht. Wann das sein wird, ist offen. Für den betroffenen Gast läuft die medizinische Behandlung weiter.