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Schüler sitzen auf einer Treppe | Credit: iStock.com/Jovanmandic
Auch für Mädchen lohnt sich eine HTL.
Auch für Mädchen lohnt sich eine HTL.
iStock.com/Jovanmandic

Darum ist der HTL-Besuch ideal

08.02.2023 um 12:10, Philipp Eitzinger
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Interview. Die Direktorin der HTL Grieskirchen im Gespräch: „Eine HTL lohnt sich aus vielen Gründen – auch für Mädchen!“

Barbara Egger ist die Direktorin der HTL in Grieskirchen. Im Interview spricht sie über die Bedeutung des Schultyps in Oberösterreich, die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft und wie man mehr Mädchen für den Besuch einer HTL begeistern kann.

Frau Direktorin Egger, in keinem Bundesland gibt es annähernd so viele HTL-Standorte wie in Oberösterreich, wo es 18 sind. Warum ist das so?

Barbara Egger: Oberösterreich ist industriell ein sehr starkes Bundesland, daher werden auch viele Absolventen gebraucht. Der Zugang der HTL ist sehr spannend und lebensnah, weil es darum geht, Fragestellungen zu lösen, Problemlösungskompetenz zu entwickeln. All das hilft einem nicht nur im Beruf, sondern in allen Bereichen des Lebens.

Wir hat sich das Image der HTL in den letzten 15 bis 20 Jahren entwickelt?

Barbara Egger: Es gibt immer wieder die Rückmeldungen, welch großen Wert die HTL-Absolventen haben. Das war früher so und das hat sich gehalten, auch weil sich die Qualität der Ausbildung immer auf hohem Niveau gehalten hat: Es gibt natürlich einen Wandel in der Technologie, das merken wir alle, und die HTL geht diesen Fortschritt mit.

Wie intensiv ist die Zusammenarbeit mit der regionalen Wirtschaft?

Barbara Egger: Wir versuchen ständig, die Zusammenarbeit zu intensivieren. Es gibt – und zwar natürlich nicht nur bei uns in Grieskirchen – Klassenpatenschaften, bei denen regionale Unternehmen eine Klasse von der 1. bis zu 5. HTL-Stufe begleiten. Das ist eine Win-Win-Situation, denn davon profitieren die SchülerInnen, aber auch die Unternehmen, eben weil beide Seiten von der Ausbildung profitieren.

DI Barbara Egger | Credit: HTL Grieskirchen
DI Barbara Egger, die selbst Informatikerin ist, leitet die HTL in Grieskirchen.

Wie wichtig ist es Ihnen, auch Mädchen für die HTL zu gewinnen?

Barbara Egger: Extrem wichtig! Mädchen sind in technischen Berufen sehr gefragt, denn heterogene Teams arbeiten besser als solche, wo es nur Frauen oder nur Männer gibt. Bei Mädchen herrscht hier ein großer Mangel. Wir legen großen Wert darauf, Mädchen für die HTL zu begeistern und es hat sich auch gezeigt, dass sich Mädchen bei uns an der HTL sehr wohlfühlen. Oft ist es auch gar nicht der Fachbereich, der die Hürde ist, sondern dass es eben ein Schultyp ist, der generell mehr mit Burschen assoziiert wird und die Sorge vor sozialem Ausschluss seitens der Mädchen besteht.

Was kann eine Schule hier tun?

Barbara Egger: Wir unterstützen es, dass sich Mädchen vernetzen und gegenseitig bestärken, bei unserer Fachrichtung Medizin-Informatik haben wir sogar mehr Mädchen – wohl auch wegen der sozialen Komponente, da ein hoher Mädchen-Anteil auch andere Mädchen motiviert. Es braucht aber noch Arbeit im Rollenverständnis der Eltern.

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