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Neu in der Formel 1: Der Chinese Zhou Guanyu
Neu in der Formel 1: Der Chinese Zhou Guanyu
James Moy / PA / picturedesk.com

Bei Alfa Romeo: Erster Chinese in der Formel 1!

16.11.2021 um 10:50, Philipp Eitzinger
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Der chinesische Grand Prix ist auch 2022 noch nicht zurück im Formel-1-Kalender. Dafür steht nun fest, dass mit Zhou Guanyu erstmals ein chinesischer Fahrer F1-Rennen fahren wird - und zwar als Teamkollege von Valtteri Bottas bei Alfa Romeo.

Der 22-Jährige ist auf dem Weg, Vizemeister der Formel 2 zu werden; bisher feierte der aus Shanghai stammende Zhou drei Saisonsiege. Er gilt schon länger als großes Talent, Zhou gehörte als Teenager zum Förderprogramm von Ferrari und in den letzten Jahren zu jenem von Alpine-Renault. "Er hat gezeigt, dass er ein sehr talentierter Fahrer ist und wir sind überzeugt davon, dass er mit Valtteri Bottas ein schlagkräftiges Fahrer-Duo bilden wird", ist Teamchef Fred Vasseur überzeugt.

Mehr chinesische Schriftzeichen

Zhou ist keineswegs chinesische Massen-Ramschware, aber seine Herkunft war sicher kein Nachteil: Der chinesische Markt ist für die Hersteller unglaublich wichtig, er hilft auch beim Lukrieren von Sponsoren. Das war im Fußball schon so, wo vor allem in der Premier League längst mindestens ebenso viele chinesische Zeichen auf Werbebanden zu sehen sind wie westliche. Auch auf den Trikots sind Unternehmen aus China dort - und nicht nur dort - längst Alltag.

Sein Vater ist im Auto-Business aktiv, er unterstützte die Rennkarriere des kleinen Guanyu früh. Schon mit elf Jahren ging er nach England, mit dem klaren Ziel, Formel-1-Fahrer zu werden. Er ging in Sheffield zur Schule, lernte schnell Englisch - was er heute annähernd akzentfrei spricht - und fuhr britische Kart-Meisterschaften. Sein Management wird von Julian Jacobi geleitet, der einst schon für niemand geringeren als Ayrton Senna die Verträge ausgehandelt hat.

Giovinazzi muss Cockpit räumen

Auf der Strecke bleibt dafür Antonio Giovinazzi, dessen Formel-1-Karriere nach drei Jahren bei Alfa Romeo zu Ende geht - für den Italiener bleibt kein Platz mehr. "In der Formel 1 geht es um Talent, das Auto, Risiko und Geschwindigkeit. Aber sie kann auch rücksichtslos sein, wenn das Geld die Regeln bestimmt", kommentierte der 27-Jährige auf Twitter.

Andererseits hatte Giovinazzi drei Jahre lang Zeit, um zu zeigen, dass er mehr wäre als ein Mitläufer. Ein Formel-1-Cockpit kann man mit Geld kaufen, aber nur mit Können auch behalten.

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