Missbrauchsskandal beim WAC: Opferzahl steigt
- Anzahl der Opfer steigt
- Fußballtrikots als Lockmittel
- Psychiatrisches Gutachten bringt Wende
- Vorläufige Unterbringung beschlossen
Ein Missbrauchsskandal rund um den Wolfsberger AC (WAC) zieht immer weitere Kreise. Ein ehemaliger Mitarbeiter soll das Fußballinteresse von Kindern ausgenutzt haben, um ihr Vertrauen zu gewinnen. Laut Staatsanwaltschaft Klagenfurt haben sich inzwischen 19 Opfer gemeldet. Ein aktuelles psychiatrisches Gutachten bringt neue Dynamik in das Verfahren.
Anzahl der Opfer steigt
Die Ermittlungen gegen den ehemaligen Zeugwart des Kärntner Bundesligisten WAC dauern seit Monaten an. Sprecher der Staatsanwaltschaft Markus Kitz hat gegenüber der Kronen Zeitung bestätigt, dass sich weitere Opfer gemeldet hätten. Derzeit sind 19 namentlich bekannte Betroffene erfasst. Bei einem weiteren mutmaßlichen Opfer konnte die Identität noch nicht geklärt werden – belastendes Videomaterial liegt jedoch vor.
Fußballtrikots als Lockmittel
Der Tatverdächtige, ein 22-jähriger Lavanttaler, hat laut bisherigen Angaben der Kinder sexuelle Gefälligkeiten eingefordert und sie im Gegenzug mit Bargeld, Trikots und Fußbällen belohnt. Diese Gegenstände soll er mutmaßlich vom WAC entwendet haben. Der Verein hatte sich bereits zuvor aufgrund interner Unregelmäßigkeiten von dem Mitarbeiter getrennt, jedoch keine Kenntnis von den Missbrauchsvorwürfen gehabt.
Psychiatrisches Gutachten bringt Wende
Im Zuge der Ermittlungen ist ein psychiatrisches Gutachten erstellt worden, das nun entscheidende Bedeutung gewinnt. Der Sachverständige hat dem Beschuldigten eine schwerwiegende psychiatrische Störung attestiert. Obwohl der Mann als zurechnungsfähig gilt, sei aufgrund seiner Veranlagung mit weiteren Straftaten im Bereich des sexuellen Missbrauchs zu rechnen.
Vorläufige Unterbringung beschlossen
Auf Basis des Gutachtens sei dem Bericht der Kronen Zeitung zufolge bereits eine vorläufige Unterbringung in einer psychiatrischen Einrichtung angeordnet worden. Der Verdächtige befindet sich nicht mehr in der Justizanstalt Klagenfurt, sondern wird therapeutisch betreut. Laut Staatsanwaltschaft sei eine sofortige Behandlung notwendig, insbesondere wegen des jungen Alters des Beschuldigten.