Missbrauchsskandal im Umfeld des WAC: 19 Minderjährige betroffen
Ein schwerer Missbrauchsskandal erschüttert den Wolfsberger AC nur zwei Tage nach dem Saisonfinale. Laut einem Bericht der Kleinen Zeitung soll eine zweistellige Anzahl von Kindern Opfer von Missbrauch durch einen ehemaligen Mitarbeiter des Vereins geworden sein. Die Staatsanwaltschaft ermittelt. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Ausgangslage
Im Lavanttal ist es zu einer Anzeige gegen einen ehemaligen Mitarbeiter des Wolfsberger AC gekommen. Der Mann soll Kinder und Jugendliche sexuell missbraucht haben. Die mutmaßlichen Übergriffe betreffen überwiegend Burschen, vereinzelt auch Mädchen im Alter zwischen zwölf und fünfzehn Jahren. Ermittlungen laufen demnach bereits seit Jänner 2025.
Ermittlungen
Wie die Staatsanwaltschaft Klagenfurt gegenüber dem Medium bestätigt hat, ist das Verfahren nach einer Anzeige bei einer Polizeiinspektion im Lavanttal eingeleitet worden. In Folge ist es zu einer Hausdurchsuchung gekommen, bei der belastendes Bildmaterial sichergestellt worden ist. Es wird wegen schweren sexuellen Missbrauchs, sexuellen Missbrauchs von Unmündigen, sittlicher Gefährdung und Herstellung kinderpornografischen Materials ermittelt.
Der Beschuldigte sei bereits teilweise einvernommen worden und befindet sich auf freiem Fuß. Grund dafür sei, dass fortlaufend neue Opfer identifiziert werden. Aktuell werden sichergestellte Datenträger ausgewertet. Laut Staatsanwaltschaft liegt ein teilweises Geständnis des Mannes vor.
Opfer
Bisher sind laut Polizei 19 mutmaßliche Opfer bekannt. Die Zahl der betroffenen Jugendlichen dürfte jedoch noch höher sein. Besonders schwerwiegende Vorwürfe des schweren sexuellen Missbrauchs betreffen laut Angaben der Staatsanwaltschaft zwei bis drei Personen. In mehreren Fällen sollen Jugendliche dem Beschuldigten Bilder geschickt oder von ihm erhalten haben. Im Gegenzug habe der Mann unter anderem WAC-Trikots angeboten.
Stellungnahme des Vereins
WAC-Obmann Jürgen Schratter zeigt sich in einer Stellungnahme überrascht. Man habe von solchen Dingen nichts mitbekommen und auch nichts gewusst, sonst wäre seitens des Vereins längst eingeschritten worden. Der nun Beschuldigte sei im März 2025 wegen anderer Unregelmäßigkeiten entlassen worden. Schratter erklärt, dass es damals um fehlende Gegenstände gegangen sei, die nicht vollständig zugeordnet werden konnten.
Sportlicher Hintergrund
Der Skandal überschattet eine sportlich erfolgreiche Saison des Vereins. Am 1. Mai hat der WAC den ÖFB-Cup gewonnen – der erste Titel in der Vereinsgeschichte. Nur zwei Tage vor Bekanntwerden der Vorwürfe hat sich die Mannschaft mit einem 1:1 gegen Sturm Graz auf Rang vier der Bundesliga platziert und damit die Teilnahme an der Qualifikation zur UEFA Europa League gesichert.