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Polster wäre nicht Polster, wenn er sich einen Seitenhieb verkneifen könnte.
Polster wäre nicht Polster, wenn er sich einen Seitenhieb verkneifen könnte.
Polster wäre nicht Polster, wenn er sich einen Seitenhieb verkneifen könnte.
HANS PUNZ / APA / picturedesk.com

Polster ätzt nach ÖFB-Rekord: "Das ist keine Nationalelf"

10.10.2025 um 08:28, Yunus Emre Kurt
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Marko Arnautovic ist neuer ÖFB-Rekordtorschütze. Toni Polster gratuliert fair, kann sich einen Seitenhieb auf Gegner San Marino aber nicht verkneifen.

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Marko Arnautovic hat es geschafft: Der 35-Jährige ist ab sofort alleiniger Rekordtorschütze der österreichischen Fußballnationalmannschaft. Beim 10:0-Kantersieg gegen San Marino im Ernst-Happel-Stadion erzielte der Stürmer gleich vier Tore und überholte damit ÖFB-Legende Toni Polster, der seit Jahrzehnten mit 44 Treffern die Rekordmarke hielt. 

Mit seinen Toren Nummer 42, 43, 44 und 45 sicherte sich Arnautovic endgültig seinen Platz in den heimischen Geschichtsbüchern. Schon vor dem Spiel war klar: Ein Treffer würde reichen, um Polster einzuholen. Dass der Wiener gleich viermal traf, machte den Abend zu einem historischen.

Polster gratuliert

Bei einem Public Viewing auf dem Gelände seiner Wiener Viktoria verfolgte Toni Polster das Spiel live und wurde nach Abpfiff vom ORF vor die Kamera gebeten. Zunächst zeigte sich der 60-Jährige sportlich fair: „Herzliche Gratulation. Ich wünsche ihm alles Gute und dass noch viele weitere folgen.“ Doch die Freude hielt nicht lange. In gewohnt direkter Manier schob Polster hinterher: „Der Marko hat ja viel mehr Länderspiele als ich. Das ist schon ein Plus. Er hat sich immer fit gehalten, war immer bereit für die Nationalmannschaft.“ 

Damit ließ Polster durchblicken, dass er den Vergleich nicht ganz fair findet, immerhin absolvierte Arnautovic bislang 128 Länderspiele, deutlich mehr als Polster in seiner aktiven Zeit.

„Eine Auswahl an Pizzabäckern“

Weniger Verständnis hatte Polster allerdings für den Gegner. Deutlich und ohne Umschweife urteilte er: „Das ist keine Nationalmannschaft, das ist eine Auswahl an Pizzabäckern. Ich glaube, so eine schlechte Nationalmannschaft hat es zu meiner Zeit nicht gegeben.“ 

Seine Enttäuschung darüber, den Rekord abgeben zu müssen, konnte er kaum verbergen. Auch die drei Tore aus inoffiziellen Länderspielen, um die er zuletzt vergeblich vor Gericht gekämpft hatte, sprach der ehemalige „Doppelpack-Toni“ an.

Arnautovic zeigt Größe

Der neue Rekordhalter reagierte hingegen mit Stil. In einem Interview nach dem Spiel bedankte sich Arnautovic ausdrücklich bei seinem Vorgänger: „Auch ein riesengroßer Dank und großer Respekt an Toni. Es ist mir eine Ehre, so lange mit ihm diese Diskussion gehabt zu haben. Toni, ich wünsche dir und deiner Familie alles Gute. Ich hoffe, wir können einmal einen trinken.“

Ein Abend für die Geschichtsbücher

Österreichs Nationalteam hat am Donnerstag für einen geschichtsträchtigen Fußballabend gesorgt. Die ÖFB-Auswahl feierte mit dem 10:0 im Happel-Stadion gegen San Marino den höchsten Sieg in der Länderspiel-Historie, Vierfach-Torschütze Marko Arnautovic übernahm mit nun 45 Treffern die Führung in der ewigen Schützenliste vor Toni Polster. Außerdem liegt Österreich durch den fünften Sieg im fünften Match dieser WM-Quali auf Platz eins vor Bosnien.

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