Europa League: Sturm kämpft gegen Millionentruppe um Punkte
- Sturm kämpft um Europa
- Nottingham im Chaos
- Das plant Trainer Säumel
- Duell der zwei Welten
- Vergangene Aufeinandertreffen
Sturm Graz empfängt am Donnerstag Nottingham Forest in der Gruppenphase der Europa League. Der österreichische Meister will in der ausverkauften Heimstätte den Anschluss an die Aufstiegsgruppe wahren. 1.400 Engländer reisen in das ausverkaufte Liebenauer Stadion an. Der sensationell Siebte der Premier-League ist katastrophal in die laufende Spielzeit gestartet. Im Verein herrscht Chaos.
Sturm kämpft um Europa
Nach einer schwierigen Phase im Oktober sucht Sturm nach Stabilität. Niederlagen gegen Celtic, WAC und Rapid haben Spuren hinterlassen. Nur knappe Siege gegen Blau-Weiß Linz und im Cup gegen die Admira brachten kurz Luft. Seit der Länderspielpause kassiert die Mannschaft im Schnitt 2,2 Gegentore pro Spiel. Zuvor lag dieser Wert unter eins. Trainer Jürgen Säumel sagt in der Pressekonferenz vor dem Schlager: „Wir brauchen enge Abstände, Kompaktheit, Dinge, die wir gegen Rapid gut gemacht haben. Aber es wird eine Steigerung brauchen, um Zählbares mitzunehmen. Das traue ich meinem Team zu.“
Nottingham im Chaos
Der Gegner steckt in einer eigenen Krise. Nottingham Forest rangiert in der Premier League nach zehn Runden mit nur sechs Punkten auf dem vorletzten Platz. Seit dem Sieg gegen Brentford blieb der Club sieglos. Erst seit Ende Oktober steht Sean Dyche an der Seitenlinie. Davor gab es bereits zwei Trainerentlassungen in der laufenden Spielzeit. Der frühere Burnley-Trainer steht für physischen, direkten Fußball. Unter ihm gelang ein 2:0 gegen Porto, ein 0:2 gegen Bournemouth sowie ein 2:2 gegen Manchester United. Dyche wolle den österreichischen Meister nicht unterschätzen: „Sturm scheint eine starke Mannschaft zu sein, die bereit ist, hart zu arbeiten. Wir werden das Match sicher nicht auf die leichte Schulter nehmen.“
Das plant Trainer Säumel
Jürgen Säumel will den Gegner mit taktischer Disziplin bremsen. Der Ausfall von Tochi Chukwuani wegen einer Sperre soll im Kollektiv aufgefangen werden. „Wir wollen die Wut, die wir nach Rapid im Bauch gehabt haben, am Platz in positive Energie umwandeln“, sagt Säumel. Sein Plan: enge Räume, frühes Pressing, schnelle Umschaltmomente. Für ihn zählt der Zusammenhalt. „In schwierigen Phasen wird es darum gehen, dass wir zusammenhalten. Wir werden Druckphasen überstehen müssen.“ Tomi Horvat sagt: „Wir müssen als Mannschaft ein richtig hartes Spiel abliefern, um jeden Ball kämpfen und versuchen, ein Tor zu machen – das ist das Wichtigste.“
Duell der zwei Welten
Der Marktwertunterschied könnte größer kaum sein. Laut Transfermarkt.at bringt Nottingham 644,70 Millionen Euro auf die Waage. Sturm liegt bei 53 Millionen. Forest ist seit 2022 wieder in der Premier League, nach Jahren zwischen zweiter und dritter Liga. Der Verein aus den Midlands gewann 1979 und 1980 den Meistercup. Eigentümer ist der griechische Reeder Evangelos Marinakis. Bekannte Namen im Kader sind Callum Hudson-Odoi, Morgan Gibbs-White und der verletzte Olexandr Sintschenko. Für Sturm steht weniger Kapital auf dem Platz, dafür mehr Kontinuität. Mit drei Punkten liegt der Meister auf Rang 27 von 36 Teams. Nottingham hält vier Zähler und Platz 17.
Vergangene Aufeinandertreffen
Zum letzten Mal trafen Sturm Graz und Nottingham Forest 1984 im Viertelfinale des damaligen Europapokals der Pokalsieger aufeinander. Damals brachte Božo Bakota die Grazer im Rückspiel per Elfmeter in Führung. Ein umstrittener Strafstoß in der Verlängerung entschied das Duell zugunsten der Engländer. 41 Jahre später kehrt Forest nach Graz zurück.