Mladen Zizovic: Spieler erinnert sich an letzte Worte
Inhalt
- „Er sagte, er esse den Fisch nicht mehr“
- Zusammenbruch an der Seitenlinie
- Todesursache noch ungeklärt
- Verein in Trauer
- Ein Trainer mit Leidenschaft
Der Schock sitzt tief: Montagabend brach Mladen Zizovic, Trainer des serbischen Erstligisten FK Radnicki 1923, während des Ligaspiels gegen Mladost Lucani plötzlich am Spielfeldrand zusammen. Spieler, Betreuer und Fans waren fassungslos. Wenig später bestätigte das Krankenhaus den Tod des 44-Jährigen.
Als der Schiedsrichter den Spielern die Nachricht übermittelte, brachen viele in Tränen aus, die Partie wurde zunächst fortgesetzt, dann jedoch endgültig abgebrochen. Nun sind neue, erschütternde Details bekannt geworden.
„Er sagte, er esse den Fisch nicht mehr“
Radnicki-Verteidiger Mehmed Cosic schilderte gegenüber dem bosnischen Nachrichtenportal Faktor einen merkwürdigen Vorfall nur wenige Stunden vor dem tragischen Zwischenfall:
„Man sagt, er habe sich über den Fisch beschwert und gesagt, er würde ihn nicht mehr essen. Das war es, worüber er gesprochen hat. Während des Aufwärmens gab es keine Probleme, das Spiel begann, alles war in Ordnung.“
Zizovic wirkte demnach völlig fit. Doch nur kurze Zeit später änderte sich alles.
Zusammenbruch an der Seitenlinie
Gegen Ende der ersten Halbzeit fiel der Coach plötzlich zu Boden. „Er gab mir noch Anweisungen“, erinnert sich Cosic. „Dann sagte er nur noch: ‚Mir geht es nicht gut‘, und stürzte.“ Teamkameraden, Betreuer und medizinische Helfer eilten sofort herbei. Trotz rascher Wiederbelebungsversuche konnte der Trainer nicht mehr gerettet werden. Zeugen berichteten, dass Zizovic beim Zusammenbrechen geschrien habe.
Todesursache noch ungeklärt
Laut serbischer Zeitung Vecernje Novosti ist die genaue Todesursache noch nicht bestätigt. Ärzte gehen jedoch von einem Herzinfarkt aus. Eine Obduktion soll nun endgültige Klarheit bringen.
Cosic schildert die Stunden nach dem Drama als surreal: „Ich bin erst gegen halb vier eingeschlafen. Wir alle sind fassungslos. Ich spiele die Szenen in meinem Kopf immer wieder ab. Wir dachten, er würde aufstehen und mit uns feiern.“
Verein in Trauer
Mladen Zizovic war erst am 22. Oktober 2025 zum Klub gekommen, das Spiel gegen Mladost war erst seine dritte Partie an der Seitenlinie. Der Verein veröffentlichte noch am selben Abend eine bewegende Mitteilung: „Wir haben nicht nur einen großartigen Trainer, sondern auch einen Freund verloren.“
Das für Samstag angesetzte Ligaspiel gegen Cukaricki wurde verschoben, sämtliche Trainingseinheiten der Woche abgesagt.
Ein Trainer mit Leidenschaft
Zizovic war in seiner Heimat Bosnien ein bekannter Name. Als Spieler prägte er die Liga, als Trainer führte er Borac Banja Luka in der vergangenen Saison bis ins Achtelfinale der Conference League, wo das Team gegen Rapid Wien ausschied.
Auch international ist die Anteilnahme groß. Österreichs Nationalspieler Marko Arnautovic, derzeit in Serbien unter Vertrag, postete auf Instagram ein Foto des verstorbenen Trainers, begleitet von betenden Händen.