Abriss fix: San Siro steht vor dem Aus
Inhalt
Das legendäre Giuseppe-Meazza-Stadion, besser bekannt als San Siro, steht vor dem Ende einer fast 100-jährigen Ära. In der Nacht auf Dienstag hat der Mailänder Stadtrat dem Verkauf des Stadions an die beiden Großklubs Inter und AC Mailand zugestimmt. Damit wurde eine entscheidende Hürde für den geplanten Neubau genommen.
Die Entscheidung fiel nach einer elfstündigen Debatte, in der insgesamt 239 Änderungsanträge behandelt wurden. Um 3.46 Uhr stand das Ergebnis fest: 24 Ratsmitglieder stimmten für den Verkauf, 20 dagegen, zwei enthielten sich. AC und Inter Mailand zahlen für das 28 Hektar große Areal, das neben der Arena auch Parkflächen umfasst, 197 Millionen Euro.
Abriss und Neubau geplant
Geplant ist, das San Siro durch ein hochmodernes Fußballstadion zu ersetzen. Die neue Arena soll Platz für 71.500 Zuschauer bieten und voraussichtlich 2031 fertiggestellt sein. Die Kosten belaufen sich auf rund 1,2 Milliarden Euro. Für das Projekt verantwortlich sind die renommierten Architekturbüros Foster + Partners und Manica, die bereits international für spektakuläre Stadionbauten bekannt sind.
Das San Siro, 1926 eröffnet, gilt mit seinen 75.000 Plätzen als das größte Stadion Italiens und als eine Ikone des europäischen Fußballs. Es wurde mehrfach renoviert, erfüllt jedoch nach Ansicht der Vereine und Experten nicht mehr die modernen Anforderungen. Besonders in Bezug auf Komfort, Sicherheit und wirtschaftliche Nutzungsmöglichkeiten sehen die Klubs Nachholbedarf.
Widerstand und Kritik
Obwohl der Stadtrat den Weg für den Neubau geebnet hat, könnte sich das Projekt noch verzögern. Die Opposition hält den Verkaufspreis für deutlich zu niedrig und prüft rechtliche Schritte. Schon im vergangenen Jahr hatte die Stadt Mailand Pläne für einen Abriss blockiert, da das San Siro als Bauwerk von „kulturellem Interesse“ eingestuft wurde.
San Siro bleibt noch im Einsatz
Bevor die Abrissbagger anrollen, wird das San Siro noch große Momente erleben. Im Februar 2026 wird es Schauplatz der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele in Mailand-Cortina sein. Zudem ist die Arena als Spielort für die Fußball-Europameisterschaft 2032 fest eingeplant, die gemeinsam von Italien und der Türkei ausgetragen wird.