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Peter Stöger und Thomas Sageder während einer Trainingseinheit des SK Rapid Wien
Der SK Rapid trennt sich von Peter Stöger und Thomas Sageder.
Der SK Rapid trennt sich von Peter Stöger und Thomas Sageder.
SK Rapid/Widner

Mit sofortiger Wirkung: Rapid feuert Peter Stöger

28.11.2025 um 12:21, Marcel Toifl
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Nach der blamablen 4:1 Niederlage gegen Rakow entlässt Rapid Wien Peter Stöger mit sofortiger Wirkung. Interimstisch wird Stefan Kulovits das Amt übernehmen.

Der SK Rapid Wien hat zwei Tage vor dem Auswärtsspiel beim LASK tiefgreifende Konsequenzen gezogen. Cheftrainer Peter Stöger und sein Assistent Thomas Sageder sind mit sofortiger Wirkung freigestellt. Interimistisch übernimmt Stefan Kulovits das Traineramt, unterstützt von Luka Pavlović. Die Vereinsführung reagiert damit auf die sportliche Talfahrt der vergangenen Wochen.

Rapid entlässt Peter Stöger und Sageder

Mit der offiziellen Mitteilung am Freitagvormittag erklärt der Klub das Ende des Engagements des 59-jährigen Trainers, der erst im Sommer das Amt übernommen hatte. In 27 Pflichtspielen unter Stöger holte Rapid im Schnitt 1,70 Punkte pro Partie. Die Bilanz: 14 Siege, vier Unentschieden, neun Niederlagen – zu wenig für die Ansprüche des Rekordmeisters. Zuletzt setzte es acht Pleiten in zwölf Spielen.

Krise verschlimmert sich in Europa

Das Fass zum Überlaufen brachte die 1:4-Niederlage bei Raków Czestochowa in der Conference League. Rapid kassierte die vierte Niederlage im vierten Gruppenspiel. Die Chance auf den Aufstieg besteht nur noch theoretisch. Gegen den polnischen Vizemeister zeigte die Mannschaft eine schwache Vorstellung, der Unmut der Fans war unüberhörbar. „Stöger raus“-Rufe hallten durch das Stadion, einige Anhänger verließen in der 80. Minute demonstrativ ihre Plätze.

Stöger zeigt kämpferische Haltung

Im Sky-Interview unmittelbar nach der Partie reagierte Stöger gefasst. „Ich habe schon lustigere Tage gehabt, aber ich bin ein Steher und Beißer“, sagte der Wiener. Er habe Verständnis für die Enttäuschung der Fans, verwies aber auch auf strukturelle Probleme im Verein. „Es ist immer die Frage, wie viel von dem, was nicht funktioniert, schiebe ich dem Trainerteam in die Schuhe und wie viel ist strukturell und in der Entwicklung noch nicht so weit, wie es sein könnte.“

Katzer erklärt die Trennung

Sportchef Markus Katzer begründet in einer Pressemitteilung die Entscheidung mit der anhaltenden Negativentwicklung: „Die letzten Resultate und Leistungen haben uns nun zu dieser Entscheidung veranlasst. Diese Entscheidung fällt extrem schwer, da ich Peter Stöger und auch Thomas Sageder für ihre Expertise und ihren Charakter sehr schätze.“

Katzer betont zugleich, man wolle keine Schnellschüsse tätigen: „Nun muss der volle Fokus auf die letzten Spiele des Jahres gelegt werden, parallel sondieren wir selbstverständlich den Markt nach geeigneten Persönlichkeiten für die Position des Cheftrainers.“

Kulovits erneut als Interimstrainer

Bis zur Winterpause übernimmt erneut Stefan Kulovits. Der frühere Rapid-Kapitän hatte bereits im Frühjahr als Interimscoach agiert und die Qualifikation für das internationale Geschäft geschafft. Ihm steht wieder Luka Pavlović als Assistent zur Seite. Kulovits soll für Stabilität sorgen, ehe ein neuer Cheftrainer präsentiert wird.

Dieser Artikel wurde am 28.11.2025 um 12:45 aktualisiert

Quellen und weiterführende Informationen

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