"Die besten Trainer sind weg": Ex-Präsident kritisiert ÖSV
Inmitten der Euphorie über die erfolgreiche Heim-WM in Saalbach hat Ex-ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel im ServusTV-Talk mit scharfer Kritik am Skiverband aufhorchen lassen. Der 83-Jährige sprach über organisatorische Mängel, die Trainerfrage und Probleme im Nachwuchsbereich.
Speed-Erfolge relativiert
Die Weltmeisterschaft sei zwar „toll organisiert“ gewesen, doch Schröcksnadel sieht Schwachstellen. Die Tribünen waren „fast voll“, doch die Anbindung an Saalbach sei schwierig. Zudem stellte er die Erfolge der ÖSV-Speedfahrer infrage. Als Gastgeber habe das Team verstärkt auf den Abfahrtsstrecken trainieren dürfen, was einen Vorteil verschafft habe.
Fehlende Trainer als Hauptproblem
Besonders kritisierte Schröcksnadel den Umgang mit Top-Trainern. „31 Jahre sind alle hinter uns hergefahren, keiner hat was gesagt. Jetzt machen es die Schweizer, und alle wundern sich“, so der Ex-ÖSV-Chef. Viele der besten Trainer seien nicht mehr da, und ohne diese Spitzenkräfte könne das System nicht funktionieren. Er verwies auf Nationen wie Norwegen, die mit ehemaligen ÖSV-Trainern nun die österreichische Mannschaft überholen.
Nachwuchs unter zu großem Druck
Auch die Nachwuchsförderung sieht Schröcksnadel kritisch. „Die Schule muss man umstellen“, fordert er. Junge Athleten würden zu stark unter Druck gesetzt, dabei solle es im Alter von 12 bis 14 Jahren noch um Freude und Technik gehen. Der einst von ihm initiierte Kids-Cup sei mittlerweile überreguliert: „Aus dem Kids-Cup ist eine Doktorarbeit geworden.“