Direkt zum Inhalt
Montage: Links der 18-jährige Oliver Bearman im Ferrari-Overall vor dem Logo des Rennstals. Rechts Carlos Sainz im Krankenbett.
Oliver Bearman (18) ist für Ferrari-Stammfahrer Carlos Sainz eingesprungen.
Oliver Bearman (18) ist für Ferrari-Stammfahrer Carlos Sainz eingesprungen.
GIUSEPPE CACACE / AFP / picturedesk.com | Carlos Sainz/Instagram | Montage: weekend.at

"Zerstört": Ferrari-Rookie sorgt für Sensation

10.03.2024 um 08:09, Anna Kirschbaum
min read
Beim Grand Prix von Saudi-Arabien hat F1-Rookie Bearman für eine kleine Sensation gesorgt. Ferrari-Stammfahrer Sainz ist aktuell im Spital.

Auch in der neuen Rennsaison ist Red Bull klar dominierend. Wenig überraschend ist der Grand Prix in Saudi-Arabien mit einem weiteren Sieg für Dreifach-Weltmeister Max Verstappen zu Ende gegangen. Platz zwei hat sich Teamkollege Sergio Perez vor Charles Leclerc im Ferrari geholt. Die Sensation des Rennens hat zwar nicht er, aber immerhin sein Rennstall geliefert: Für die Scuderia ist der erst 18-jährige Rookie Oliver Bearman an den Start gegangen.

Der britische Ersatzfahrer ist für Teamkollegen Carlos Sainz eingesprungen. Der Spanier musste sich am Freitag einer Blinddarmoperation unterziehen und ist für das Rennwochenende in Saudi-Arabien ausgefallen. Der 29-Jährige befindet sich zwar bereits auf dem Weg der Besserung und konnte sich am Samstag zumindest als Zuseher zurück aus dem Paddock melden. Ob er aber in zwei Wochen in Australien schon an den Start gehen kann, ist aktuell unklar.

Bearman liefert ab

Fest steht, dass "Ollie" sein Debüt in Dschidda sensationell gemeistert hat. Als jüngster Formel-1-Pilot der Geschichte ist ihm gelungen, was viele erst nach etlichen Rennen als Erfolg feiern können: Bereits bei seiner Premiere in der Königsklasse hat er Punkte abgestaubt. Mit einer soliden Leistung ist der Ferrari-Fahrer von P11 auf den respektablen 7. Platz geracet. Dafür wurde er nicht nur mit 6 Punkten, sondern von den Zusehern auch mit dem Titel "Fahrer des Tages" belohnt.

Bearman selbst ist nach dem Rennen offensichtlich erschöpft, aber zufrieden. "Ich glaube ich habe meine Chance gut genützt, was das Wichtigste ist, oder?", kommentiert er das Rennen. Physisch und psychisch sei es aber überaus fordernd gewesen. Auf die Frage, wie er sich nach seinem F1-Auftakt fühle, folgt ohne Zögern ein herzhaftes: "Zerstört."

Teamchefs sehen Talent

Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur ist von seinem Nachwuchsfahrer offen begeistert. Bearman, der seit 2022 Mitglied der Ferrari Driver Academy ist, habe die Erwartungen sogar übertroffen. "Das war sehr solide", sagt Vasseur gegenüber dem Fernsehsender Sky. "Im Rennen hat er sich keinen einzigen Fehler erlaubt und seine Sache fantastisch gemacht."

Auch bei der Konkurrenz zeigt man sich von Bearman über die Maßen angetan. Rosen streut nicht nur Red Bull-Motorsportchef Helmut Marko, der im Briten klar "den Mann der Stunde" sieht. Mercedes-Teamchef Toto Wolff lobt generell die Leistung der Nachwuchsfahrer. "Ich glaube, das ist auf so einem hohen Niveau, weil die Konkurrenz einfach so stark geworden ist. Und das sieht man", so der Österreicher.

Kollegen gratulieren

Gratulationen gibt es auch von Ferrari-Teamkollege Charles Leclerc. Der Monegasse, der in Dschidda die schnellste Runde holte, bezeichnet Bearmans Debüt als "herausragend". Dabei hätte er es alles andere als leicht gehabt. Nur eine Trainingsrunde und das in einem völlig neuen Auto damit hätte jeder Fahrer zu kämpfen. Platz 7 sei "mega-beeindruckend", attestiert Leclerc.

Zu einem der ersten Gratulanten zählte Mercedes-Pilot Lewis Hamilton. Der siebenfache Weltmeister ließ es sich nicht nehmen, Bearman sofort nach Abstellen der Boliden Respekt für die solide Leistung zu zollen. Fun Fact: Als Hamilton seinen ersten WM-Titel holte, war Bearman gerade einmal drei Jahre alt.

more