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Montage Chris Zenz

Kommentar: Es gibt nur zwei Geschlechter

22.06.2021 um 10:00, Patrick Deutsch
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Im Leben eines Leistungssportlers ist die Teilnahme an Olympischen Spielen ein Highlight, das nicht jedem vergönnt ist – ganz abgesehen von einer Medaille oder gar einem Sieg.

Für die Spiele in Tokio bahnt sich jetzt eine Premiere an. Eine 43-jährige Neuseeländerin hat sich als erste Transgender-Sportlerin für Olympia qualifiziert. Laurel Hubbard, die bis 2013 noch bei den Männern angetreten war, sicherte sich einen Quotenplatz für den Bewerb der Gewichtheberinnen über 87 Kilogramm Körpergewicht. Die bei den Männern mäßig erfolgreiche Hubbard holte schon bei den Weltmeisterschaften 2017 und Pazifikspielen 2019 Medaillen im Frauenbewerb.

Biologischer Vorteil

Voraussetzung für ein Antreten ist das Unterschreiten eines bestimmen Testosteronwertes. Wissenschaftler kritisieren aber, dass Transgender-Athleten trotzdem Vorteile in Bezug auf Knochen- und Muskeldichte hätten. Das World Rugby Council ist vorgeprescht und hat Transgender-Sportler von internationalen Wettbewerben ausgeschlossen. Die Situation wirft auch unweigerlich die Frage auf, was wichtiger ist: Fairness oder Inklusion? Gerade im Sport werden Homosexuelle und Transgender diskriminiert und, denken wir an den Fußball, mit Schmähungen von den Rängen bedacht. Auf der anderen Seite ist es auch der Sport, der sich Fairness als höchstes Gut auf die Fahnen heftet. Man stelle sich also vor, eine Athletin trainiert ihr Leben lang auf eine olympische Medaille hin und muss sich dann jemandem geschlagen geben, der es nur aufgrund eines „Geschlechterwechsels“ überhaupt in den Bewerb geschafft hat. Da wird auch das olympische Motto „Dabei sein ist alles“ nur wenig Trost spenden können.

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