Kalte Füße oder Leseschwäche? Arnautovic schwänzte Sky-Auftritt
Es war so schön geplant: Sky-Kommentator Martin Konrad sitzt im San Siro von Mailand, neben ihm Marko Arnautovic - und gemeinsam kommentieren sie den Champions-League-Kracher von Inter gegen Real Madrid. Der eloquente Konrad und der erdige Arnie, es hätte so unterhaltsam sein können. Doch leider, leider: Es wurde nichts daraus. Konrad saß alleine am Mikro und begleitete den Last-Minute-1:0-Sieg von Real Madrid.
Was ist der Grund?
Hat Arnautovic den Schweif eingezogen, weil er Angst hatte, sich am Kommentatoren-Mikro zu blamieren, dass sich die Medien in Österreich über ihn das Maul zerreißen? Wer das Selbstvertrauen eines Arnautovic kennt, weiß, dass ihm das recht wurscht ist. Oder, dass ihm in den 90 Minuten brisante Interna aus dem ÖFB-Team und über das Verhältnis zu (Noch)-Teamchef Franco Foda herausrutschen? Möglich - aber auch wieder egal, wenn Foda bald eh nicht mehr Teamchef ist.
"Träger gesunder Ignoranz"
Sein Trainer Sinisa Mihajlovic hat am Wochenende noch über Arnautovic gesagt, er wäre "Träger einer gesunden Ignoranz". Und die banale Wahrheit ist: Arnautovic hat den Trainingsplan ignoriert – um 16.30 Uhr war nämlich noch eine Einheit in Bologna angesetzt. "Das habe ich vom Trainer erfahren", entschuldigte sich der 32-Jährige, der via Videocall ins Sky-Studio in München zugeschaltet war, "das wäre sich nicht mehr ausgegangen!"
Dass ihn Studio-Moderatorin Kimberly Budinsky mit einem süffisanten Grinsen fragte, ob ihn denn kein Hubschrauber nach Mailand hätte bringen können, ignorierte Arnautovic gekonnt. Die Diagnose seines Trainers stimmt also wohl tatsächlich...