Fenerbahce-Chef: „Mourinhos Fußball ist inakzeptabel“
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Das Scheitern im Play-off zur Champions League gegen Benfica war der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte: Jose Mourinho ist nicht länger Trainer von Fenerbahce Istanbul. Nur ein Jahr nach seiner vielbeachteten Rückkehr auf die internationale Bühne musste der Starcoach wieder seine Koffer packen.
Präsident Koc erklärt die Trennung
Gegenüber der türkischen Tageszeitung Hurriyet sprach Klubpräsident Ali Koc ungewöhnlich offen über die Gründe. Besonders die Spielweise des Portugiesen war für ihn ein Ärgernis. „Gegen Benfica auszuscheiden, war nicht das Problem. Aber wie wir ausgeschieden sind, ist inakzeptabel“, erklärte Koc. „Es hat so ausgesehen, als würde derselbe langweilige Fußball vom Vorjahr fortgesetzt werden.“
Für den Präsidenten steht fest: Mourinho habe mit seinem Defensivstil nicht zur DNA von Fenerbahce gepasst. „Dieser Fußball funktioniert vielleicht in Europa, aber in der Türkei musst du dominieren. 99 Tore zu schießen und 99 Punkte zu erzielen ist unsere Identität“, so Koc.
Keine leichte Entscheidung
Trotz der harschen Kritik betonte Koc, dass die Trennung keine einfache Entscheidung war. „Es war eine bittere Trennung. Wir haben uns sehr gut verstanden, und ihn hierherzuholen war ein großer Erfolg.“ Doch die sportliche Entwicklung und die enttäuschende Außendarstellung ließen den Vereinsboss keine andere Wahl.
Mourinho war etwas mehr als ein Jahr Cheftrainer des türkischen Spitzenklubs. In insgesamt 62 Spielen kam er auf einen Punkteschnitt von 2,02 Zählern, für Fenerbahce zwar solide, aber zu wenig, um die Erwartungen an offensiven, spektakulären Fußball zu erfüllen.
Suche nach dem Nachfolger
Kaum war das Kapitel Mourinho beendet, begannen die Spekulationen um seinen Nachfolger. Ali Koc plauderte sogar selbst ein Detail aus: Ex-Italien-Teamchef Luciano Spalletti sei Wunschkandidat gewesen, habe dem Klub aber bereits abgesagt.
Nun sorgt ein weiteres Gerücht für Aufsehen. Demnach könnte der nächste Starcoach bald in Istanbul anheuern: Zinedine Zidane soll auf der Liste stehen. Der Franzose, der mit Real Madrid dreimal in Folge die Champions League gewann, gilt als einer der gefragtesten Trainer weltweit. Ob ein Engagement am Bosporus tatsächlich zustande kommt, ist allerdings noch völlig offen.