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Federica Brignone am dritten Juni 2025 während einer Presseknferenz im "J-MedicalCenter" in Turin (italien)
Federica Brignone zittert nach ihrer schweren Verletzung um ihre Olympia-Teilnahme.
Federica Brignone zittert nach ihrer schweren Verletzung um ihre Olympia-Teilnahme.
MARCO BERTORELLO / AFP / picturedesk.com

Nach Horror-Sturz: Weltcupsiegerin zittert um Olympia

24.09.2025 um 14:17, Marcel Toifl
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Nach einem schweren Sturz in Italien ist Federica Brignones Olympia-Start unklar. Besondere Unterstützung erhält sie von einem ÖSV-Star.

Federica Brignone kämpft nach ihrer schweren Verletzung um die Rückkehr. Die zweifache Weltmeisterin verletzte sich im April bei den italienischen Meisterschaften schwer am Bein. Seitdem ist unklar, ob die Italienerin bei den Olympischen Spielen 2026 in Mailand und Cortina an den Start gehen kann. Unterstützung erhielt sie dabei von ÖSV-Fahrerin Nina Ortlieb.

Verletzung und Operationen

Die 35-Jährige zog sich einen Schien- und Wadenbeinbruch sowie einen Kreuzbandriss zu. Eine erste Operation genügte nicht, Ende Juli folgte ein zweiter Eingriff in Mailand. „Ich glaube, der schwierigste Moment war die zweite Operation“, sagt Brignone im Gespräch mit dem internationalen Skiverband FIS. „Es war, als hätte ich verloren: Eine Operation war nicht genug, ich brauchte eine zweite.“

Alltag mit Hindernissen

Monate der Rehabilitation verbrachte Brignone in der JMedical-Klinik von Juventus Turin. Auch einfache Tätigkeiten wurden zur Herausforderung. „Ich konnte nicht gut gehen, ich konnte keine Treppen steigen, mein Knie war geschwollen“, erklärt sie der Zeitung „Il Corriere della Sera“. Der Rückschlag nach dem zweiten Eingriff traf sie hart: „Ich war erst 20 Tage ohne Krücken gewesen, als ich sie wieder benutzen musste.“

Hilfe aus Österreich

In dieser Zeit suchte Brignone Rat bei Nina Ortlieb. Die 29-jährige Vorarlbergerin kennt nach mehr als 20 Operationen die täglichen Hürden einer Reha nur zu gut. „Nina war sehr hilfsbereit und gab mir Tipps für den Alltag – etwa zum Duschen oder Haarewaschen, was plötzlich zur Herausforderung wurde“, berichtete Brignone. Ortlieb selbst arbeitet nach einem Beinbruch im Jänner an ihrem Comeback.

Hoffnung auf Olympia

Während viele Konkurrentinnen längst wieder trainieren, bleibt Brignone im Reha-Zentrum in Turin. Sie betont dennoch ihre Kämpfermentalität: „Ich liebe Herausforderungen – und diese kann ich nicht scheuen. Ich arbeite weiterhin wie verrückt, um dabei zu sein.“ Über ihren möglichen Start im Winter 2025/26 sagt sie vorsichtig: „Ich denke, dass eine Rückkehr bereits möglich ist, aber präzisere Aussagen kann ich erst treffen, sobald ich meine Skier angeschnallt habe.“

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