Europa League: Der kuriose Gegner Salzburgs
Inhalt
- Eine Mannschaft mit Biss
- Kuriose Geschichte eines Kultklubs
- Salzburg mit Personalsorgen
- Sicherheitsmaßnahmen und Fanmarsch
Nach drei Niederlagen in Folge steht Red Bull Salzburg in der Europa League unter Druck. Am Donnerstag (18:45 Uhr, live auf Sky) empfangen die Mozartstädter in der Red Bull Arena den niederländischen Cupsieger Go Ahead Eagles und müssen punkten, um die Chance auf den Aufstieg am Leben zu halten.
Auf dem Papier schien der Klub aus der 100.000-Einwohner-Stadt Deventer zunächst der leichteste Gegner der Gruppe zu sein. Doch wer die „Adler“ unterschätzt, macht einen Fehler: Mit Siegen gegen Panathinaikos und Aston Villa sorgten die Niederländer bereits für Aufsehen und führen nun die Gruppe überraschend an.
Eine Mannschaft mit Biss
Salzburg-Trainer Thomas Letsch warnt vor der Aufgabe: „Die Go Ahead Eagles haben letztes Jahr in den Niederlanden für Furore gesorgt, indem sie recht überraschend den Pokal gewonnen und sich so für die Europa League qualifiziert haben. Und jetzt zeigen sie auch in diesem Bewerb, in dem bereits sechs Punkte auf ihrer Habenseite stehen, dass sie mehr als nur konkurrenzfähig sind. Sie sind eine Mannschaft, die sehr diszipliniert auftritt, oft tief verteidigt und besonders in den Umschaltmomenten brandgefährlich ist, was sie speziell beim Sieg gegen Aston Villa gezeigt haben. Für uns ist das eine harte Aufgabe, auf die wir uns aber sehr freuen und auf die wir heiß sind, weil wir in der Europa League unbedingt anschreiben wollen.“
Auch Salzburg-Stürmer Petar Ratkov erwartet einen harten Kampf: „Klar ist, dass wir alles in die Waagschale werfen werden, um endlich zu punkten. Die Erfolge in der Liga und im Cup geben uns sicherlich Selbstvertrauen, das wir auch in der Europa League nutzen wollen. Wer die Niederländer allerdings unterschätzt, macht einen ordentlichen Fehler. Vor allem ihr letzter Erfolg gegen Aston Villa ist hoch einzuordnen und zeigt, wozu sie imstande sind.“
Kuriose Geschichte eines Kultklubs
Der Name „Go Ahead Eagles“ sorgt europaweit immer wieder für Schmunzeln und hat eine ungewöhnliche Entstehungsgeschichte. Ursprünglich wurde der Verein 1902 als „Be Quick“ gegründet. Da dieser Name allerdings bereits vergeben war, entschied man sich 1905 zur Umbenennung in „Deventer Voetbalvereniging Go Ahead“.
Wie es zu dem neuen Namen kam? Einer Legende nach soll ein englischer Schiedsrichter bei einem Spiel wiederholt „Go ahead!“ gerufen haben, also „Weiterspielen!“. Den Vereinsfunktionären gefiel der Ausdruck so gut, dass sie ihn kurzerhand übernahmen.
Die „Eagles“ kamen erst in den 1970er-Jahren hinzu, um die Profiabteilung zu kennzeichnen. Das Wappentier, der Adler, ist zugleich das Symbol der Stadt Deventer. Passend dazu trägt der Klub seine Heimspiele im Stadion De Adelaarshorst aus, was übersetzt „Adlerhorst“ bedeutet.
Nach dem Pokalsieg 2025, dem ersten Titel seit 92 Jahren, steht der Klub nun erstmals seit Jahrzehnten wieder im internationalen Rampenlicht.
Salzburg mit Personalsorgen
Trainer Letsch muss erneut improvisieren: Neben dem verletzten Alexander Schlager fehlen auch Kerim Alajbegovic (krank) und Kapitän Mads Bidstrup, der nach seiner Wadenverletzung noch geschont wird. Auch Takumu Kawamura, Karim Konaté, John Mellberg und Karim Onisiwo fallen weiterhin aus.
Sicherheitsmaßnahmen und Fanmarsch
Wie die Polizei bekanntgab, wird es vor dem Spiel zu einem Fanmarsch der niederländischen Anhänger kommen, allerdings nicht aus der Innenstadt, sondern ab 17 Uhr von der S-Bahn-Station Taxham zur Red Bull Arena.
Rund um das Stadion gilt am Donnerstag bis 23 Uhr ein Sicherheitsbereich. Wer sich ohne Berechtigung dort aufhält, kann weggewiesen werden. Auch mobile Videoüberwachung ist im Einsatz. Autofahrer sollten den Bereich meiden, es wird mit Verkehrsbehinderungen gerechnet.