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Christian Troger bewältigt 216 km und 4.600 Höhenmeter mit nur einem Bein.
Christian Troger bewältigt 216 km und 4.600 Höhenmeter mit nur einem Bein.
Christian Troger bewältigt 216 km und 4.600 Höhenmeter mit nur einem Bein.
Tobias Klammer

Kitzbühel-Marathon: Einbeiniger Held begeistert alle

08.09.2025 um 10:41, Yunus Emre Kurt
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216 Kilometer, 4.600 Höhenmeter, nur ein Bein: Christian Troger schreibt in Kitzbühel Sportgeschichte und inspiriert weit über den Radsport hinaus.

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Es war ein Moment, der weit über den Radsport hinausstrahlte: Beim Kitzbüheler Radmarathon sorgte der Kärntner Christian Troger am Sonntag für Gänsehaut. Der 41-Jährige vom RC Feld am See meisterte die legendäre Strecke über 216 Kilometer und 4.600 Höhenmeter, mit nur einem Bein, ohne Prothese. Seine Zeit: 08:17:55 Stunden. Damit platzierte er sich unter den besten 350 von insgesamt 1.500 Teilnehmern.

Hölle von Kitzbühel

Der Kitzbüheler Radmarathon gilt als einer der härtesten Bewerbe der Alpen. Spätestens der Schlussanstieg auf das berüchtigte Kitzbüheler Horn bringt selbst erfahrene Athleten an ihre Grenzen: bis zu 23 Prozent Steigung nach über 200 Rennkilometern. Doch Troger zog durch. Mit einem Lächeln im Gesicht, Tränen in den Augen und einer Willenskraft, die Zuschauer wie Konkurrenten gleichermaßen staunen ließ.

„Ich will zeigen, was möglich ist“

Für Troger war der Erfolg weit mehr als eine sportliche Leistung. „Ich bin heute nicht angetreten, um Mitleid zu bekommen – ich bin angetreten, um zu zeigen, was möglich ist, wenn man an sich glaubt und aufhört, sich selbst Grenzen zu setzen“, erklärte er im Ziel. 

Der dreifache Paratriathlon-Weltmeister und Ironman-Finisher hatte sich monatelang auf das Abenteuer vorbereitet. Hunderte Stunden strukturiertes Training, unzählige Höhenmeter und mentaler Fokus waren notwendig, um eine der härtesten Herausforderungen im Alpenraum bestehen zu können.

Symbol für mentale Stärke und Inklusion

Troger stellte sich bewusst der Konkurrenz von nichtbehinderten Sportlern und zeigte, dass Inklusion im Sport nicht nur ein Schlagwort ist, sondern Realität werden kann. „Ich hoffe, dass meine Geschichte nicht nur inspiriert, sondern auch Mut macht. Mut, an sich zu glauben. Mut, sich neu zu definieren. Mut, sich keine Grenzen zu setzen“, so der Kärntner. 

Seine Teilnahme wurde damit zum Symbol für Stärke jenseits klassischer Normen – und zu einem Signal an alle, die sich selbst unterschätzen. „Manchmal beginnt alles mit einer Entscheidung und einem Ziel, das größer ist als jede Ausrede“, fasste er seine Motivation zusammen.

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