Thomas Letsch: "Das ist ein Skandal"
Inhalt
- Blitzstart und der schnelle Dämpfer
- Ein Spiel voller verlorener Momente
- VAR-Ärger bringt Letsch zum Kochen
Der FC Red Bull Salzburg steckt weiterhin in einer schwierigen Phase. Aus den vergangenen drei Bundesliga-Partien holten die „Bullen“ lediglich zwei Punkte, dazwischen setzte es eine herbe Niederlage in der UEFA Europa League. Auch beim 1:1 in Altach blieb die Mannschaft hinter ihren eigenen Ansprüchen zurück und fand sich nach Abpfiff in einer hitzigen VAR-Debatte wieder.
Blitzstart und der schnelle Dämpfer
Die Partie in Vorarlberg begann aus Salzburger Sicht ideal. Die Altacher Defensive verschlief die Anfangsphase völlig und ermöglichte den Gästen gleich mehrere frühe Abschlüsse. Nach zwei vergebenen Möglichkeiten war es schließlich Yorbe Vertessen, der in der zwölften Minute zum 1:0 einschob.
Altach-Trainer Fabio Ingolitsch war wenig begeistert: „Wir haben dem Gegner am Anfang zwei, drei Geschenke bereitet. Eines davon haben sie dankend angenommen.“
Doch sein Team steigerte sich. Nach einem ruhenden Ball gelang Paul Koller in der 26. Minute per Kopf der Ausgleich. Ein Treffer, der symptomatisch war für Salzburgs momentane Probleme und Torhüter Alexander Schlager ärgerte sich entsprechend: „Wir dürfen nicht jedes Spiel Gegentore kriegen, aber momentan passiert genau das. So wird es schwer, Spiele zu gewinnen.“
Ein Spiel voller verlorener Momente
Thomas Letsch sah sein Team über weite Strecken zwar dominant, aber nicht konsequent genug. „Altach hat jeden Ball lang gespielt, auf zweite Bälle gesetzt. Das wussten wir. Bis zum 1:1 hatten wir alles im Griff.“ Dass es danach kippte, führt Schlager auch auf das enorme Pensum zurück: „Viele von uns haben in ihrem Leben noch nie so viele Spiele in einem halben Jahr absolviert. Vielleicht ist das ein Mitgrund, warum die Konzentration nicht 90 Minuten hält.“
In der zweiten Halbzeit erspielten sich beide Teams Großchancen. Vor allem Salzburg hatte gleich mehrere Möglichkeiten auf den Sieg, nutzte aber keine davon. Außenverteidiger Frans Krätzig brachte die Problematik klar auf den Punkt: „In der zweiten Halbzeit müssen wir einfach eine der Chancen nutzen. Zwei Punkte haben wir liegengelassen.“ Er spricht auch ein sensibles Thema an: „Bei unseren Stürmern hat viel mit Selbstvertrauen zu tun. Es fehlt der Rhythmus.“
VAR-Ärger bringt Letsch zum Kochen
Für den emotionalsten Moment des Abends sorgte Trainer Thomas Letsch, der nach einer strittigen Szene im Altacher Strafraum völlig außer sich war. Ein möglicher Handelfmeter für Salzburg blieb ohne VAR-Eingriff, sehr zum Unverständnis des Coaches.
„Das ist ein glasklarer Elfmeter! Wie der VAR da nicht eingreifen kann, ist für mich ein Skandal. Ein Elfer kann Spiele entscheiden. Dann stehen wir hier mit drei Punkten – und alles sieht anders aus.“ Sein Gegenüber blieb gelassen. Ingolitsch meinte diplomatisch: „Vielleicht hatten wir da Glück, dass wir dem Elfmeter haarscharf entgangen sind.“