Champions League: Austria erlebt bitteren Abend
Inhalt
- Bilanz der Saison
- Das ist Paris FC
- Kampf um Königsklasse
- Bollwerk hält
- Diskussionsstoff
- Fataler Doppelschlag
- Weiter im Europapokal
Im Rückspiel der dritten Qualifikationsrunde der UEFA Women's Champions League ging es Donnerstagabend für Austria Wien gegen Paris FC um den erstmaligen Einzug in die Gruppenphase. 3.004 Tickets wurden verkauft, ein neuer Zuschauerrekord für die violetten Frauen. Diese 3.004 Zuseher bekamen ein bitteres 0:2 zu sehen.
Bilanz der Saison
Die Saison 2025/26 verlief für die Austria bis dahin makellos. Acht Spiele, sieben Siege, ein Remis, achtundzwanzig Tore und kein Gegentor. Im Cup fegte das Team Melk mit fünfzehn zu null vom Platz. In der Liga folgten Siege gegen Altach, den LASK, die Vienna und Sturm Graz. Auf europäischer Ebene wurden Glasgow City und Minsk ausgeschaltet. Auch in Paris hielt die Austria stand.
Das ist Paris FC
Paris FC zählt zu den traditionsreichsten Vereinen im französischen Frauenfußball. Der Club wurde 1971 gegründet und gewann seither sechs Meistertitel sowie zweimal den französischen Pokal, zuletzt in der Saison 2024/25. Die Liga schloss man auf dem dritten Rang hinter Stadtrivalen PSG und Ligakrösus Olympique Lyon ab. International erreichte Paris im Jahr 2013 das Halbfinale der UEFA Women's Champions League.
Kampf um Königsklasse
Dass es Donnerstagabend um den Einzug in die Königsklasse des Frauenfußballs ging, macht sich schnell bemerkbar: Beide Teams legen einen engagierten Start hin. Die deutlich höhere Qualität, gegenüber den vergangenen Kontrahentinnen Glasgow und Minsk, bekamen die Veilchen sofort zu spüren. Körperlich ging Paris FC zu Werke, hohe Intensität prägen die ersten Minuten. Kontrollierten die violetten Damen das Spiel in den Finalturnieren, war sofort eine erhöhte Körperlichkeit und aggressives Pressing zu spüren.
Trainer Stefan Knessei erklärte bereits vor dem Spiel, dass Paris vermutlich viel Ballbesitz haben und sicherlich auch zu Chancen kommen werde. In einem Punkt irrte der Übungsleiter, zwingende Aktionen waren in den ersten Minuten nicht zu sehen, der Ball an den Füßen der Austria jedoch auch nicht.
Bollwerk hält
Oft kam die Austria nicht aus der eigenen Hälfte, Paris auch nicht vor das violette Tor. Bei Vorstößen den Gästen fad man häufig 10 heimische Eurofighterinnen aushelfen. Akute Torgefahr kam erstmals in Minute 42 auf: Nach herrlicher Passstafette von Lorena Azzaro taucht Maella Garbino allein im 16er auf, Schuss, Tor? Fehlanzeige! Torfrau Jasmin Pal rettet den Strahl auf das lange Eck in einer Heldentat. Mit einem 0:0 geht es in die Pause. Das violette Bollwerk sollte die ersten 45 Minuten standfest bleiben.
Diskussionsstoff
Die Dynamik des Spiels sollte sich in den ersten Minuten nicht ändern: Paris drückt, Austria verteidigt stark. Körperlichkeit sollte weiterhin den Ton angeben. Trotz der fraglos vorhandenen Klasse des letztjährigen Champions-League-Viertelfinalisten ertönte erstmals die altbekannte Torhymne der Veilchen. Wie schon gegen Glasgow stieg Nationalspielerin Katharina Schiechtl nach einem Eckball in der 57. Spielminute höher als alle anderen, 3000 Anhänger feierten frenetisch. Zählbares gibt es aber nicht zu bejubeln: Schiedsrichterin Ewa Augustyn pfiff nach Offensivfoul ab.
Fataler Doppelschlag
Ein Name wird im kollektiven violetten Gedächtnis hängenbleiben. Im Alleingang beendete Clara Mateo die Champions-League-Träume der Austria. Minute 67 markiert den Zeitpunkt des ersten Treffers. Nach einem Konter lässt die 27-jährige französische Nationalspielerin Schlussfrau Pal keine Chance. Aus dem halblinken Raum zieht sie unhaltbar ins lange Eck ab. Das Bollwerk hatte Risse bekommen, einstürzen sollte es nur kurze Zeit später: Wieder war es Mateo, diesmal kam sie völlig frei im Sechzehner zum Abschluss, diesmal trifft sie ins Kreuzeck. Trotz tapferem Kampf, unterliegen die Favoritnerinnen den Favoriten mit 0:2.
Weiter im Europapokal
Trotz des Ausscheidens bleibt die Austria im internationalen Geschäft. Man darf in der zweiten Qualifikationsrunde zum neu geschaffenen UEFA Women's Europa Cup weiter, gelost wird am Freitagnachmittag. Erfolgreicher lief es für die Frauenabteilung des SKN St. Pölten. Mit einem 2:1 Auswärtserfolg bei Fortuna Hjørring qualifizierten sich die Niederösterreicherinnen für die Gruppenphase der Champions League.