Intimer Einblick: Brezina feiert 9. Hochzeitstag
Inhalt
- Persönliche Worte
- Freundin Liesl
- Gegen Anfeindungen
- Queerer Roman
- Wichtigkeit der Geschichten
- Ratschläge für Junge
- Familie & Akzeptanz
Der österreichische Autor Thomas Brezina und sein Ehemann Ivo feiern ihren neunten Hochzeitstag. Die beiden ließen sich 2016 in London trauen, denn zu diesem Zeitpunkt war eine gleichgeschlechtliche Ehe in Österreich noch nicht möglich. Die Zeremonie fand im Beisein von Familie und Freunden statt. Brezina war einer der ersten bekannten Persönlichkeiten des Landes, der offen über seine Ehe sprach, und gilt seitdem als wichtige Stimme für Sichtbarkeit und Gleichstellung im öffentlichen Raum.
Persönliche Worte
Zum Jahrestag teilte Brezina auf Instagram private Aufnahmen von ihrer Hochzeit und richtete sehr persönliche Worte an seine Community. In dem Posting betont er die Entwicklung seiner Beziehung: „Unsere Freundschaft, unser Verstehen, unsere Liebe – all das ist nicht selbstverständlich. Es ist gewachsen. Und wir mit.“ Diese Reflexion über die Tiefe und das Wachsen einer Partnerschaft hebt sich von gängigen Jubiläumspostings ab. Sie zeigt, dass für ihn Liebe kein Zustand, sondern ein gemeinsamer Prozess ist.
Freundin Liesl
Besonders viel Resonanz erhielt ein Zitat, das Brezina seiner 107-jährigen Freundin Liesl zuschreibt: „Wenn’s passt, legalisiert man’s.“ Für den Autor fasst dieser Satz auf humorvolle und zugleich tiefgründige Weise zusammen, was für ihn Ehe bedeutet, nämlich eine freiwillige Entscheidung aus Überzeugung. Die klare Botschaft: Liebe, die trägt, verdient den offiziellen Rahmen, unabhängig von Geschlecht oder gesellschaftlicher Norm.
Gegen Anfeindungen
In den vergangenen Monaten sah sich Brezina vermehrt mit homophoben Kommentaren konfrontiert, insbesondere nachdem er ein Video mit seinem Ehemann auf sozialen Medien gepostet hatte. Die Reaktionen zeigten, dass gesellschaftliche Akzeptanz trotz rechtlicher Fortschritte nicht selbstverständlich ist. Brezina reagierte besonnen und ließ sich davon nicht einschüchtern. Er positionierte sich weiterhin offen zu seiner Beziehung und setzte damit ein Zeichen gegen Intoleranz. Seine öffentliche Haltung ist Ausdruck von Zivilcourage und für viele ein ermutigendes Vorbild.
Queerer Roman
Im April dieses Jahres veröffentlichte Brezina seinen ersten Roman für Erwachsene mit dem Titel Liebe ist niemals normal. Im Zentrum steht Julian, ein junger, queerer Mann, der mit seiner eigenen Identität und dem mangelnden Verständnis seiner Familie kämpft. In seiner Wohngemeinschaft trifft er auf unterschiedliche Lebens- und Liebesentwürfe, die ihn prägen. Der Roman behandelt auf humorvolle und lebensnahe Weise Themen wie Dating, Selbstakzeptanz und die Suche nach Zugehörigkeit.
Wichtigkeit der Geschichten
Brezina betont in Interviews, dass queere Geschichten weiterhin wichtig sind, vielleicht sogar mehr denn je. Viele junge Menschen würden ihm schreiben und von Ausgrenzung, Spott und Missachtung berichten. Sein Buch versteht er deshalb nicht nur als Erzählung, sondern auch als Unterstützung und Ermutigung. Liebe sei dann „normal“, wenn sie ehrlich und herzlich sei. Über ihre Form habe niemand zu urteilen. Damit stellt Brezina ein inklusives und tolerantes Menschenbild in den Mittelpunkt seiner Arbeit.
Ratschläge für Junge
Jungen Menschen, die mit ihrer Identität hadern oder auf der Suche nach Liebe sind, gibt Brezina klare Worte mit. Selbstakzeptanz sei der Schlüssel zu jeder Beziehung. Wer sich selbst annehmen könne, habe auch die besten Voraussetzungen für eine tragfähige Partnerschaft. Liebe sei mehr als bloße Verliebtheit. Sie beginne oft dann, wenn die erste Euphorie nachlässt. Brezina rät, sich nicht zu verstellen, geduldig zu bleiben und darauf zu vertrauen, dass echte Verbindung oft dann entsteht, wenn man sie nicht erzwingen will.
Familie & Akzeptanz
Auch über seine eigene Biografie spricht der Autor offen. Seine Eltern seien, gemessen an der damaligen Zeit, relativ offen gewesen. Besonders sein Vater habe seine Partnerschaft mit Ivo respektiert. Dennoch betont Brezina, dass er nie um Verständnis gebeten habe, sondern um Selbstverständlichkeit. Wer ihn nicht so akzeptieren konnte, wie er ist, habe keinen Platz in seinem Leben gehabt. Diese Haltung zieht sich durch sein Werk wie auch durch seinen persönlichen Auftritt: Authentizität und Klarheit, ohne Kompromisse bei der eigenen Identität.