Quoten-Flop: Stefan Raab Comeback scheitert
Stefan Raab, einst einer der größten Entertainer im deutschen Fernsehen, muss einen herben Dämpfer hinnehmen. Seine Spielshow "Du gewinnst hier nicht die Million", die bei RTL ausgestrahlt wurde, wird nach nur acht Monaten eingestellt. Die Zuschauerzahlen blieben deutlich hinter den Erwartungen zurück: In den letzten Folgen verfolgten nur noch rund 820.000 Menschen das Format. Besonders enttäuschend: In der werberelevanten Zielgruppe reichte es lediglich für einen einstelligen Marktanteil. Damit konnte die Show weder beim breiten Publikum noch bei jungen Zuschauern punkten – für einen Privatsender wie RTL ein klares Auslaufmodell.
Erfolgloses ESC-Comeback
Auch Raabs Rückkehr zum Eurovision Song Contest, mit dem er 2010 einen historischen Sieg für Deutschland geholt hatte, verlief dieses Jahr nicht nach Plan. Mit dem von ihm geförderten Duo Abor & Tynna wollte Raab erneut die europäische Bühne erobern. Zwar schalteten über neun Millionen Zuschauer das ESC-Finale ein – ein Achtungserfolg für den Wettbewerb selbst. Doch musikalisch reichte es nur für Platz 15. Weder die Jury noch das internationale Publikum überzeugte der Auftritt. Die Enttäuschung war groß, insbesondere für Raab, der für seine akribische Vorbereitung und seinen Ehrgeiz bekannt ist.
Der Glanz verblasst
Raab galt über Jahre hinweg als kreativer Motor der TV-Unterhaltung. Mit Formaten wie TV total, Schlag den Raab oder Bundesvision Song Contest setzte er Maßstäbe und schuf TV-Events, die bis heute als Meilensteine gelten. Auch sein Gespür für Talente war legendär. Umso deutlicher fällt nun der Kontrast aus: Die jüngsten Projekte wirken weniger zündend, das Publikum reagiert verhalten. Der einstige Quoten-Garant scheint seinen festen Platz in der Prime-Time verloren zu haben.
Experten zeigen Verständnis
Trotz der aktuellen Rückschläge bekommt Raab Rückendeckung aus der Branche. TV-Produzent Holm Dressler, der mit Größen wie Thomas Gottschalk und Günther Jauch gearbeitet hat, sieht in dem einstigen TV-Mastermind nach wie vor großes Potenzial. Gegenüber Bild erklärt er: "Wir haben nicht so viele kreative Geister im deutschsprachigen Raum. Für mich gehört Stefan Raab nach wie vor zu den Top-Kreativen im Lande. Dieses Auf und Ab zwischen Erfolg und Misserfolg begleitet uns alle. Kreativität hat keine Altersgrenze. Die Lust am Gestalten bleibt." Eine Einschätzung, die zeigt: Viele glauben weiterhin an Raabs Innovationskraft.