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2018 findet bereits die 90 Oscar-Verleihung statt
2018 findet bereits die 90 Oscar-Verleihung statt
Timothy A. Clary/AFP/picturedesk.com

Oscars: Die größten Skandale der Academy-Awards

09.03.2023 um 11:55, A B & Simone Reitmeier
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Auch wenn die Oscars bis ins kleinste Detail perfekt durchgeplant sind, gibt es dennoch immer wieder Patzer, die man nicht verhindern kann.

Am 16. Mai 1929 wurden im Hollywood Roosevelt Hotel in Los Angeles das erste mal die "Academy Awards of Merit" verliehen. Am 12. März 2023 wird heuer der "Champagner"-Teppich für die Verleihung ausgerollt. Bereits seit Monaten arbeiten Organisatoren und Beteiligte rund um die Uhr, um die Nacht der Nächte für ihre Besucher und die Fernsehzuseher perfekt zu machen. Doch auch wenn alles genau durchgetaktet ist, alles bis ins kleinste Detail geplant ist, passieren sie jedes Jahr wieder: Pleiten, Pech und Pannen.

1. Die Diskriminierte

Hattie McDaniel erhielt im Jahr 1940 einen Oscar als "Beste Nebendarstellerin" für ihre Rolle in dem Südstaaten-Drama "Vom Winde verweht" und war damit auch die erste dunkelhäutige Preisträgerin. In einer Zeit, in der Rassismus in den USA noch allgegenwärtig war, eine echte Sensation! Wer jetzt denkt, die Auszeichnung an McDaniel wäre ein Schritt in die richtige Richtung gewesen, liegt leider falsch. Die Darstellerin musste im Saal getrennt von ihren weißen Kolleginnen sitzen.

Hattie McDaniel in "Vom Winde verweht"

2. Marlon Brando lehnt Oscar ab

Einer der größten Aufreger in der Oscar-Geschichte: Marlon Brando alias "Der Pate" lehnt bei der Verleihung den Oscar als "Bester Hauptdarsteller" einfach ab. Stattdessen schickte der Schauspieler Sacheen Littlefeather, eine wenig bekannte Schauspielerin und die damalige Präsidentin des Amerikanisch-Arabischen Anti-Diskriminierungskomitee zur Verleihung, die einen Brief von Brando vorlas. Als sie auf die Bühne trat, sagte Littlefeather: "Ich vertrete Marlon Brando heute Abend und er hat mich gebeten, Ihnen zu sagen, dass er diese sehr großzügige Auszeichnung nicht annehmen kann. Die Gründe dafür sind die Behandlung der Indianer durch die Filmindustrie."

3. Ein Flitzer während der Verleihung

1974 gab es bereits den nächsten Aufreger während der Oscar-Verleihung. Verantwortlich dafür war der Künstler und Fotogra Robert Opel, der splitterfasernackt über die Bühne rannte, während Moderator David Niven gerade auf dem Podest sprach. Doch so schockiert das Publikum auch war, Niven bewahrte Fassung. Er zeigte sich schlagfertig und sagte: "Ist die Vorstellung nicht faszinierend, dass dieser Mann vermutlich die einzigen Lacher seines Lebens dafür ernten wird, dass er sich auszieht und seine Unzulänglichkeiten zeigt?".

4. Als die Oscars verschwanden ...

Eine große Schrecksekunde erlebten die Organisatoren sowie der Präsident der "Academy of Motion Picture Arts and Science" im Jahr 2000. Denn nur kurze Zeit vor der Verleihung gab der Präsident bekannt, dass bei dem Transport von Chicago nach Los Angeles alle 55 goldenen Statuen verschwunden seien. Glück im Unglück: Nur wenige Tage vor dem Event wurden 53 Oscars - wenig glamourös - in einem Müllcontainer in Los Angeles gefunden. Angeblich entdeckte der Schrotthändler Willie Fulgear durch Zufall die Auszeichnungen und erhielt dafür schlappe 50.000 Dollar Finderlohn. Und das, obwohl eine Statue "nur" rund 300 Dollar wert ist. Wo die zwei übrigen Oscars geblieben sind, ist bis heute nicht klar.

5. Angelina Jolie küsst ihren Bruder

Für Schlagzeilen sorgte Angelina Jolie im Jahr 2003. Auf dem roten Teppich vor der Preisverleihung küsste die Schauspielerin nämlich ihren Bruder James Haven auf den Mund und machte ihm auf der Bühne anschließend auch noch ein Liebesgeständnis: "Ich bin so verliebt in meinen Bruder! Jamie, ohne dich habe ich nichts. Du bist der stärkste und beeindruckendste Mann, den ich je kennengelernt habe." Die Leute waren entsetzt, immer wurde den beiden Inzest vorgeworfen - war der Kuss nicht der erste, den sich die beiden in der Öffentlichkeit gaben. Bereits bei einer Golden Globe-Verleihung soll Angie mit ihrem Bruder geschmust haben.

6. Schlechter Verlierer: Eddie Murphy

Als schlechter Verlierer entpuppte sich Eddie Murphy bei den Oscars im Jahr 2007. Er war für das US-Drama "Dreamgirls" als "Bester Nebendarsteller" nominiert gewesen. Gewonnen hatte den Preis damals jedoch ein anderer - Alan Arkin für "Little Miss Sunshine". Als Arkins' Name verkündet wurde, war Murphy anscheinend so wütend und enttäuscht, dass er auf der Stelle den Saal verließ.

7. Falscher Gewinner

Eine der größten und auch ärgerlichsten Pannen passierte 2018. Der Film "La La Land" wurde von den Moderatoren in der Kategorie "Bester Film" ausgezeichnet, als sich die Produzenten bereits freuten, und die Mannschaft zur Bühne strömte, um den Preis abzuholen. Während der Dankesrede wurden sie unterbrochen, war es nicht "La La Land", sondern "Moonlight", der den Oscar gewonnen hat. Die Moderatoren hatten sich schlicht und einfach in der Kategorie verlesen.

8. Die Ohrfeige

2022 hat sich bei der Academy-Verleihung ein Skandal ereignet: Will Smith stand plötzlich auf, ging auf die Bühne, holte aus und gab Moderator Chris Rock eine ordentliche Ohrfeige. Als Smith noch zweimal mit dem F-Wort nachlegte, wurde es im Saal mucksmäuschenstill – die Gäste haben erkannt, dass es sich nicht um einen Scherz handelt. Der Auslöser für den Ausraster: Rock witzelte mit einem „G.I. Jane“-Joke über die kurzen Haare seiner Frau Jada Smith. Diese leidet aber unter Alopecia areata – dabei fallen die Haare kreisrund aus – und hat sich deshalb eine Fast-Glatze rasiert. Wenige Minuten später nahm der 54-jährige Schauspieler den Oscars für den besten Hauptdarsteller in „King Richard“ entgegen.

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