Maffay kritisiert: "Verspielen Zukunft unserer Kinder"
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Er ist einer, der weiß, wie hart das Leben sein kann. Peter Maffay, der große Deutschrocker, erzählt im Interview wieder ganz offen von seiner Kindheit. In den 60er Jahren musste er als Teenager mit seiner Familie aus Rumänien flüchten. Armut war Alltag. „Wir hatten damals nichts“, sagt er im Interview mit t-online. Und gleich danach dieser typische Maffay Satz mit bitterem Schmäh. „Oder wie ich gern zu sagen pflege: Von nichts gab es viel.“ Trotzdem gab es Wärme und Halt. Seine Eltern hätten ihm, so Maffay, „trotz aller Einschränkungen eine Kindheit ohne Angst ermöglicht“. Für ihn „das große Glück“. Diese Erinnerungen sitzen tief. Weil er selbst erlebt hat, was Unsicherheit bedeutet, kämpft er heute umso mehr für Kinder. Seine Stiftung hilft benachteiligten Kindern, und auch sonst setzt sich Maffay seit Jahren für humanitäre Zwecke ein.
Maffay kritisiert Deutschland
Maffay war nie nur der Mann mit der Gitarre. Er ist auch einer, der den Mund aufmacht. Erst Ende Juli schoss er auf Instagram emotional gegen die deutsche Politik, wegen der „katastrophalen humanitären Situation“ im Gaza-Streifen. Jetzt legt er nach. Maffay sagt klar, dass die Politik gerade komplett falsche Schwerpunkte setze. Für ihn ist das keine Kleinigkeit, sondern ein Kurs, der gefährlich werden kann.
Seine Kritikpunkte
Der Musiker zählt auf, was ihn umtreibt. „Wir leben im vierten Jahr eines Krieges in der Ukraine, sehen das Elend in Gaza, erleben globale Ernährungskrisen.“ Und er fordert nichts weniger als einen Richtungswechsel. Es brauche „einen weltweiten Konsens, um diese Spirale zu stoppen“. Seine härteste Ansage geht gegen die Rüstungsmilliarden. „Wenn ich sehe, wie viele Milliarden aktuell in Rüstung fließen, das halte ich für sinnlos.“ Sein Punkt ist glasklar. „Verteidigung, ja, aber nicht Eskalation.“ Maffay findet, die Welt drehe gerade durch. „Wir treiben eine Spirale nach oben, während gleichzeitig Kinder leiden. Das ist es, was mich umtreibt.“ Und dann schaut er nach Deutschland und klingt fast erschrocken. „Wir sind mittendrin in einer Abwärtsbewegung.“ Kinderarmut, Wohnungsnot, Perspektivlosigkeit, das seien keine Schlagworte, sondern Realität. Sein Satz dazu sitzt wie ein Schlag ins Gesicht. „Wir verspielen gerade die Zukunft unserer Kinder.“
Menschlichkeit
Zum Schluss wird Maffay noch einmal grundsätzlich. Er wünscht sich ein Land, das wieder zusammenrückt. Mehr Respekt, weniger Besserwisserei. „Wenn wir lernen, uns wirklich zu begegnen, nicht nur oberflächlich, dann wird vieles besser.“ Seine Hoffnung klingt simpel, aber groß. „Wissen ist der Schlüssel. Und Menschlichkeit.“