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Eric Philipp mit einem Sakko auf der Bühne und einem Mikrofon in der Hand.
Eric Philippi zeigt sich privat.
Eric Philippi zeigt sich privat.
Brigitte Dummer / Action Press / picturedesk.com

"Panikattacken": Eric Philippi mit emotionaler Beichte

01.07.2025 um 16:24, Jovana Borojevic
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Schlager-Star Eric Philippi kämpfte jahrelang mit Panikattacken und Angstzuständen. In einem Interview spricht er erstmals offen über seine Probleme.

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Der junge Schlager-Star und Songschreiber Eric Philippi, bekannt durch Hits wie „Bekloppt“, hat in einem Interview mit Bild erstmals offen über seine psychischen Probleme gesprochen. Obwohl er mit seiner Musik großen Erfolg feiert, kämpfte er viele Jahre still mit Ängsten und Panikattacken. In dem Gespräch schildert der 28-Jährige eindrücklich, wie sehr ihn diese Belastung in seinem Alltag eingeschränkt hat. Philippi erklärte, er leide seit langer Zeit unter einem psychosomatischen Problem, das sich vor allem in plötzlichen Panikattacken äußere. Diese seien so heftig geworden, dass er nicht mehr am normalen Leben teilnehmen konnte. Im Januar 2025 habe sich sein Zustand schließlich derart verschlechtert, dass er sich für drei Monate in eine Privatklinik zurückzog, um professionelle Hilfe zu bekommen. Rückblickend bezeichnet er diese Entscheidung als eine der besten seines Lebens und wünscht sich, diesen Schritt früher gewagt zu haben. 

Kurz vor dem Karriereende

Die psychische Belastung brachte Philippi in eine existenzielle Krise. Er schildert, dass er ernsthaft daran dachte, seine Karriere als Sänger und Produzent zu beenden. Die letzten Auftritte vor dem Beginn seiner Therapie seien kaum noch zu bewältigen gewesen. Er konnte nicht mehr allein reisen oder auftreten. Dieses Gefühl der ständigen Überforderung habe ihn schließlich an einen Punkt gebracht, an dem er dachte, es gehe nicht mehr weiter. Er habe sich innerlich bereits vom Showgeschäft verabschiedet, weil er überzeugt war, die Verantwortung und den Druck nicht länger tragen zu können. Erst durch die stationäre Behandlung habe sich seine Perspektive wieder verändert. 

Unterstützung durch seine Partnerin

Ein großer Rückhalt in dieser schwierigen Zeit war seine Verlobte Michelle, mit der ihn trotz eines Altersunterschieds von 25 Jahren eine enge Verbindung verbindet. Philippi erzählt, dass Michelle ihn regelmäßig in der Klinik besucht habe und ihm so das Gefühl gegeben habe, nicht allein zu sein. Auch sein Hund durfte ihn begleiten und habe ihm zusätzliche Stabilität gegeben. Wann die Angststörung genau begann, kann der Musiker nicht sicher sagen. Er wuchs in behüteten Verhältnissen im Saarland auf und schildert, dass seine Eltern ihm stets viele Dinge abgenommen hätten. Diese Fürsorge habe jedoch auch dazu geführt, dass er als Erwachsener oft Schwierigkeiten hatte, eigene Lösungen zu finden. 

Erste Anzeichen nach dem Umzug

Besonders nach seinem Umzug nach Berlin verschärfte sich die Situation. Plötzlich war er ohne vertraute Bezugspersonen, gleichzeitig aber täglich mit einer großen Zahl neuer Kontakte konfrontiert. Diese Veränderungen lösten Ängste aus, die sich zu einer Form der Hypochondrie entwickelten. Philippi beschreibt, wie er bei kleinsten Beschwerden überzeugt war, schwer krank zu sein. Er habe ständig das Gefühl gehabt, im nächsten Moment sterben zu müssen. Diese gedankliche Belastung wurde zum ständigen Begleiter und führte dazu, dass er sich immer weiter zurückzog. 

Panikattacken

Wie sich eine Panikattacke für ihn anfühlt, schildert er sehr anschaulich: Zunächst begännen die Attacken mit schwitzigen Händen und einem rasenden Puls, der auf 150 Schläge pro Minute steigen könne. Dann setze Atemnot ein, verbunden mit der Angst, ohnmächtig zu werden oder zu sterben. Oft habe er ein starkes Kribbeln in den Händen gespürt und gedacht, er erleide einen Schlaganfall. Diese Symptome seien so belastend gewesen, dass er irgendwann nicht mehr als Entertainer auf der Bühne stehen konnte. 

Blick nach vorn

Heute spricht Eric Philippi offen über seine Erfahrungen, um anderen Betroffenen Mut zu machen. Er möchte zeigen, dass es sich lohnt, Hilfe anzunehmen und sich nicht zu schämen. Für ihn habe sich durch die Therapie vieles verändert. Auch wenn er noch nicht alle Ängste überwunden habe, sehe er seine Zukunft wieder zuversichtlicher. 

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