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Nina Proll I Credit: Guenter Artinger/picturedesk.com
Nina Proll sorgt in letzter Zeit für ihre kritischen Äußerungen zur Corona-Situation für Aufsehen.
Nina Proll sorgt in letzter Zeit für ihre kritischen Äußerungen zur Corona-Situation für Aufsehen.
Guenter Artinger/picturedesk.com

Nina Proll: „2-G-Regelung ist unmenschlich“

10.11.2021 um 12:51, Teresa Frank
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Aus ihrer Meinung zu den Corona-Maßnahmen der Regierung hat Schauspielerin Nina Proll noch nie ein Geheimnis gemacht. Nun übt sie auch an der neuen 2-G-Regelung scharfe Kritik und warnt vor dem Verlust des Gleichheitsgrundsatzes.

Dass Nina Proll ihre Meinung ganz offen und unzensiert äußert, ist nichts Neues. Ob es nun um Kommentare zur #MeToo-Bewegung oder zum Corona-Lockdown geht (wir berichteten) – die 47-Jährige polarisiert in der Öffentlichkeit. Nun übt die Schauspielerin in einem Interview mit der APA scharfe Kritik an der neuen 2-G-Regelung, die ab sofort nur mehr geimpften und genesenen Personen den Eintritt in Gastronomie, Kulturstätten und vielen weiteren Bereichen erlaubt. Laut Proll sei diese Regelung „keine medizinische, sondern eine rein pädagogische Maßnahme, um nicht zu sagen: schwarze Pädagogik". Sie sehe den Gleichheitsgrundsatz und damit auch die Demokratie in Gefahr. „Dass Geimpfte das Virus genauso verbreiten wie Nicht-Geimpfte, ist empirisch erwiesen. Ich halte 2G schlichtweg für unmoralisch und menschlich verwerflich, denn der Ausschluss von vollkommen unbescholtenen und gesunden Menschen aus dem gesellschaftlichen, öffentlichen Leben ist definitiv inakzeptabel. Wenn der allgemeine Gleichheitsgrundsatz nicht mehr gilt, wir also nicht mehr alle gleich an Würde und Rechten sind, sondern uns dafür erst 'qualifizieren' müssen, dann leben wir nicht mehr in einer Demokratie", sagt sie.

Genesen

Auch den österreichischen Produzentenverband kritisiert Proll im Interview. Viele Schauspieler und Teammitglieder seien bei einigen Produktionen stark unter Druck gesetzt worden, sich impfen zu lassen. Sie selbst habe das Glück, genesen zu sein. „Es hat mir das Leben sehr erleichtert, dass ich Antikörper habe, ohne dass ich jemals bemerkt habe, dass ich krank bin“, erklärt sie. „Ich bin nach wie vor der Meinung, dass das eine freie Entscheidung sein soll. Ich habe nichts gegen die Impfung und möchte auch niemanden belehren. Ich möchte nur auch leben dürfen als Nicht-Geimpfte.“ Mit den Zwängen und Vorschriften, die aktuell gelten, fühle sie sich wieder in die Pubertät zurückversetzt. Damit komme sie ganz schlecht zurecht.

#allesaufdentisch

Mit ihren Aussagen erntet Proll zwar immer wieder Kritik, doch mit ihrer Meinung steht sie unter ihren Künstler-Kollegen nicht alleine da. „Andererseits kommen Menschen auf mich zu, von denen ich es gar nicht erwartet hätte, die mein Bemühen für eine offene Gesellschaft nicht als "feindlich" empfinden“, so die Schauspielerin. Proll ist außerdem Teil der Initiative #allesaufdentisch, im Zuge derer deutschsprachige Prominente in Videos mit Experten über das Corona-Virus sprechen, die ihrer Meinung nach in der Öffentlichkeit zu wenig gehört werden. Die Videos, die beispielsweise Titel wie „Kollektive Angststörung“ oder „Gekaufte Forschung“ tragen, verurteilen auch die Rolle der Politik und der Medien im Umgang mit Corona.

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