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Adele Neuhauser vor schwarzem Hintergrund mit einem schwarzen Top
Adele Neuhauser begeisterte Fans bei "Tatort".
Adele Neuhauser begeisterte Fans bei "Tatort".
Wehnert, Matthias / Action Press / picturedesk.com

Neuhauser: So geht es nach "Tatort"-Aus weiter

02.06.2025 um 11:23, Jovana Borojevic
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Nach 40 gemeinsamen Fällen verabschieden sich Adele Neuhauser und Harald Krassnitzer. Für Neuhauser beginnt ein neuer Lebensabschnitt ...

Es ist das Ende einer der langlebigsten und prägendsten Partnerschaften innerhalb der deutschsprachigen "Tatort"-Reihe. Adele Neuhauser und Harald Krassnitzer beenden ihre gemeinsame Zeit als Ermittlerduo Bibi Fellner und Moritz Eisner. Seit 2011 standen sie in der österreichischen Ausgabe der Krimireihe gemeinsam vor der Kamera. Nach 40 Fällen und zahlreichen emotionalen, gesellschaftskritischen und psychologisch dichten Episoden ist nun offiziell: Ihre Zeit im „Tatort“ geht zu Ende. Einige bereits abgedrehte Folgen werden noch ausgestrahlt, doch neue Fälle wird es mit den beiden nicht mehr geben.

 Zwischen Nähe und Distanz 

Was ihre Figuren über die Jahre hinweg auszeichnete, war das besondere Zusammenspiel zweier sehr unterschiedlicher Charaktere, das sich jenseits klischeehafter Rollenmuster bewegte. Fellner, die impulsive, gebrochene Ermittlerin mit Alkoholvergangenheit, und Eisner, der erfahrene, reflektierte Kommissar, bildeten ein Team, das von stiller Vertrautheit und tiefer emotionaler Verbindung geprägt war. Harald Krassnitzer beschreibt diese Dynamik so: „Ich denke, ihre Verbindung ist so tief, gerade weil sie nicht vollends geklärt ist.“ Genau dieses unausgesprochene Spannungsfeld machte den Reiz ihres Zusammenspiels aus. Es war nie laut, aber immer spürbar. 

Letzte gemeinsame Fälle 

Noch ist der Abschied nicht endgültig vollzogen. Einige vorproduzierte Folgen werden in den kommenden Monaten im Ersten ausgestrahlt und zeigen das Ermittlerduo ein letztes Mal in gewohnter Stärke. Diese verbleibenden Episoden sind mehr als bloße Schlusslichter. Sie stellen ein bewusst gesetztes Finale dar, das das Duo würdig verabschiedet. In ihnen sollen die Charaktere noch einmal zeigen, was sie auszeichnete: Menschlichkeit, Tiefgang, Verletzlichkeit und ihre Fähigkeit, auch in dunklen Fällen Hoffnung zu bewahren. Es ist ein kontrollierter, geplanter Ausstieg, bei dem keine Fragen offenbleiben sollen. 

Ein neues Kapitel 

Für Adele Neuhauser beginnt nach dem „Tatort“-Aus eine neue Lebensphase, nicht auf der Bühne oder vor der Kamera, sondern im Familienalltag. Die Schauspielerin hat angekündigt, sich künftig stärker ihrer Rolle als Großmutter zu widmen. „Ich möchte eine Hands-on Oma sein“, erklärte sie. Ihr Sohn Julian hat zwei Kinder, und Neuhauser plant, mehr Zeit mit ihnen zu verbringen, zu reisen und im Alltag präsent zu sein. Es ist ein bewusster Schritt in eine private Richtung, der zeigt, dass die Schauspielerin sich nicht aus der Öffentlichkeit zurückzieht, sondern Prioritäten neu setzt. 

Bedeutung für das Format 

Mit dem Abschied von Neuhauser und Krassnitzer verliert der „Tatort“ nicht nur ein beliebtes Team, sondern auch eine der sozial vielschichtigsten und dramaturgisch intensivsten Konstellationen innerhalb der Reihe. Die beiden Schauspieler haben über Jahre hinweg Maßstäbe gesetzt, sowohl im Spiel als auch in der Auswahl der Geschichten. Ihre Fälle waren oft unbequem, mutig, emotional fordernd und genau deshalb so erfolgreich. Ihr Ausstieg markiert eine Zäsur für die österreichische Krimireihe und bietet zugleich Raum für einen Neuanfang, dessen Richtung noch offen ist.

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