Morddrohungen gegen deutsche Schauspiel-Ikone
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Inhalt
- Gewaltfantasien im Netz
- Glas geht gegen Hass vor
- Staatsanwaltschaft und Haftstrafen
- Glas bleibt standhaft
Seit Jahren setzt sich Schauspielerin Uschi Glas (80) aktiv gegen Antisemitismus ein. Ihr Engagement bringt ihr aber nicht nur Fans ein: In den sozialen Medien hagelt es Hasskommentare – darunter jetzt sogar Morddrohungen.
Gewaltfantasien im Netz
Die Schauspielerin engagiert sich gemeinsam mit Professor Guy Katz für die Initiative „Run for their Lives“, die auf das Schicksal israelischer Geiseln aufmerksam macht. Doch statt Respekt und Unterstützung muss sie sich mit Hass und Gewaltandrohungen auseinandersetzen.
In den Kommentarspalten kursieren erschreckende Aussagen: „Wo ist denn jetzt der Syrer mit dem Messer, wenn man ihn mal braucht?“, „Mehr Messermorde!“ oder „Ich dachte, im Alter wird man weiser und nicht dümmer.“ Ein offener Aufruf zur Gewalt gegen Glas und Katz – und ein Fall für die Justiz.
Glas geht gegen Hass vor
Die Schauspielerin zeigt sich von der Welle des Hasses schockiert, will sich aber nicht einschüchtern lassen. Gegenüber „Bild“ stellt sie klar: „Diese Drohungen machen mich sprachlos. Ich lasse das jetzt anwaltlich prüfen. Ich habe den Mut, gegen Menschen vorzugehen, die Hass und Gift verbreiten. Ich werde das nicht erdulden.“
Staatsanwaltschaft und Haftstrafen
Die Justiz in Bayern hat bereits Ermittlungen aufgenommen. Oberstaatsanwalt Andreas Franck, Antisemitismusbeauftragter der bayerischen Justiz, macht deutlich: „Es besteht der Verdacht einer Billigung von Straftaten. Das Strafgesetzbuch sieht dafür eine Freiheitsstrafe bis drei Jahren oder Geldstrafe vor.“
Die Polizei fahndet nun nach den Verfassern der Morddrohungen. Franck ruft Betroffene auf, solche Vorfälle sofort zur Anzeige zu bringen: „Nur, wenn wir Kenntnis von judenfeindlichen Straftaten erlangen, können wir die Täter zur Rechenschaft ziehen.“
Glas bleibt standhaft
Trotz der massiven Anfeindungen lässt sich Uschi Glas nicht unterkriegen. „Ich lasse mich nicht abschrecken, ich stehe weiter auf. Wir brauchen in unserem Land eine klare Haltung“, betont sie.
Ihr Engagement gegen Antisemitismus will sie auch in Zukunft fortsetzen – unabhängig davon, welche Drohungen sie erreichen. Die Ermittlungen laufen, und die Justiz will mit aller Härte gegen Hass im Netz vorgehen.
