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Mathias Lauda und Tom Walek I Credit: Jörg Mitter/Red Bull Ring
Jörg Mitter/Red Bull Ring

Mathias Lauda: "Der Name kann auch Bürde sein"

11.07.2022 um 10:26, Brigitte Biedermann
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Niki Laudas Sohn spricht auf Ö3 über seinen vor drei Jahren verstorbenen Vater, die Beziehung zu ihm und wieviel Geld er am Konto hat.

Ö3-Mann Tom Walek traf den Formel 1-Experten und ehemaligen Rennfahrer Mathias Lauda zu einer Wanderung am Red Bull-Ring. In einem der seltenen persönlichen Interviews spricht Niki Laudas zweitältester Sohn ehrlich darüber, dass der Name „Lauda“ auch Bürde sein kann: „Ich war extrem schüchtern als Kind. Und ich habe es gehasst, wenn Leute gesagt hab: ‚Schau, das ist der Sohn von Niki Lauda.‘ Es ist nicht einfach als Sohn von jemandem aufzuwachsen, der im Land so berühmt ist und so einen starken Namen hat – und auch so eine starke Persönlichkeit ist. Das war mir als Kind sehr unangenehm.“

Matthias und Niki Lauda I Credit: Dominik Angerer/EXPA/picturedesk.com

„Er war nicht der beste Vater“

Tom Walek und Mathias Lauda (41) beginnen ihre Wanderung um den Red Bull Ring in der sogenannten „Niki Lauda-Kurve“. Pünktlich sein, nicht jammern, Fehler einmal machen und daraus lernen: Mathias Lauda hat viel von seinem Vater gelernt. Gleichzeitig weiß er ganz genau, was er anders machen will – etwa in seiner Rolle als zweifacher Familienvater: „Mein Vater war immer mein größtes Vorbild, ich wollte als Kind immer so sein wie er. Aber er war nicht immer der beste Vater, weil du kannst nicht in deinem Beruf so viel Erfolg haben wie mein Vater und immer zuhause sein. Mein Vater war einer, bei dem Nummer 1 immer die Arbeit war“.

Lauda wollte kein Eislauf-Vater sein

Mathias Lauda hingegen legt großen Wert darauf, viel Zeit mit seinen Kindern zu verbringen: „Wenn ich nicht am Arbeiten bin, dann bin ich mit meinen Kindern jeden Tag zuhause. Das macht mir extrem viel Spaß.“ Niki hingegen hat gleich klargestellt. „Ich werde nie ein Eislauf-Vater“, stattdessen lautete sein Credo: „Wenn einer etwas machen möchte, muss er seinen eigenen Weg gehen.“ Und seinen eigenen Weg zum Rennsport hat Mathias schon als Kind versucht zu finden. 

Niki hat Söhnen den Rennsport verboten

20 Jahre lang war der heute 41-Jährige selbst Profi-Rennfahrer. Und das, obwohl seine eigene Rennfahrer-Karriere gar nicht geplant war. Vater Niki Lauda hat seinen Söhnen verboten, Rennsport zu betreiben: „Mein Bruder und ich haben uns dann mit unserem eigenen Taschengeld alte Go-Karts gekauft – unser Nachbar war ein Mechaniker – die haben wir dann zusammengerichtet. Dann sind wir einmal gefahren damit und dann kommt mein Vater nach Hause am Wochenende und hat die sofort verkauft und das Geld hat er sich selber eingesteckt.“

War Niki Lauda wirklich geizig?

Mathias Lauda räumte auch mit dem Vorurteil auf, das Niki Nationale geizig war. "Er hat auf sein Geld aufgepasst, hat das auch geschätzt und nicht blöd ausgegeben." Tom Walek stellt dann die Frage: "Weißt du überhaupt, wie viel Geld auf deinem Konto ist?" Lauda kam daraufhin ein wenig ins Stottern. "Äh, puh, ja. More or less, ja", so die unklare Antwort von Mathias Lauda. Doch dann erklärte er in einem Nachsatz, dass er schon einen Überblick über seine Finanzen habe. "Muss man haben, klar".

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