Lydia Prenner-Kasper: Haltbar-Milf
Die Rampensau aus Favoriten ist in der Zwischenzeit nach Transdanubien emigriert, mit Mann und den drei Töchtern (19, 14, 12). Die Frage ist legitim, wie sich Bühne und Familie unter einen Hut bringen lassen? "Ganz einfach, mein Mann weiß, dass er bei der Zeugung dabei war." Karriere (nebenberuflich seit 2012, hauptberuflich seit 2016) und Familie gehen also zusammen.
Meine Tochter hat zu mir gesagt: Du bist ja die Ur-Milf! Ich musste erst einmal googeln, was das heißt!
Jugendsprache
"Haltbar-Milf" heißt das neue, sechste Programm, dazu kommen noch das Weihnachtsspecial "Leise pieselt das Reh" und das Best-of "Salon Lydia" als Nummer sieben und acht. Die Wortkreation "Milf" entstammt ja eigentlich der Pornoindustrie, ist das im heutigen Sprachgebrauch schon so gefestigt? "Das ist Jugendsprache. Meine Tochter hat zu mir im Bad gesagt, du bist ja die Ur-Milf. Ich musste erst einmal googeln, was der Begriff bedeutet. Also: Eine Frau schaut gut aus, hat Erfahrung und ist allzeit bereit."
Panik als Triebfeder
Wie so ein Programm entsteht, ist die nächste Frage. "Zwei, drei Jahre lang Notizen machen, Leute anschauen, parodieren, aber eigentlich ist Panik die Triebfeder. Ich hatte am 26. Dezember ein halbes Programm und den Premierentermin in Sichtweite, es kann und musste also unter schlimmsten Umständen entstehen." Ein Testpublikum gibt es nicht, auch Gags und Pointen werden nicht abgefragt. Lydia vertraut auf ihre Einfälle, ihren Charme und ihr untrügliches Gespür: "Die beste Regie ist das Publikum." Recht hat sie!
Tolle junge Kolleginnen in der Szene
Was ihr sonst noch taugt, ist die Szene im Allgemeinen: Die Community wächst, es gibt viele tolle junge Kolleginnen. Man hilft sich gegenseitig in der Branche. Ansonst genießt die 43-jährige Ausritte mit dem familieneigenen Islandpferd, liebt Urlaub in Österreich sowie Tauchen, Bewegung an der frischen Luft und Input aus Büchern. Aktuell "Man kann auch in die Höhe fallen" von Joachim Meyerhoff.
Termin mit Hindernissen
Begonnen hat alles mit einem versprochenen Anruf der Gagbombe unter anonymer Nummer. Vereinbart wurde ein zentrales Lokal namens "Blaustern" am Nussdorfer Gürtel in Wien, die Vorfreude war groß. Dann die Kurzrecherche im Netz, wo genau ist das? Und die bittere Erkenntnis: vorübergehend wegen Wasserschaden geschlossen! Was jetzt, keine Nummer? Gottseidank hat auch Anonym im Netz nachgeschaut und fünf Minuten später nochmals angerufen: "Der Wasserschaden?" "Ja." Gemeinsam wurde dann eine Alternative gefunden. Die Termine sind übrigens aktuell sehr gut gebucht, es lohnt sich also, seine Karten mehr als rechtzeitig zu besorgen!