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Lili Paul Roncalli I Credit: Andreas Tischler/picturedesk.com
Andreas Tischler/picturedesk.com

Lili Paul-Roncalli über die wahre Kindheit im Zirkus

06.05.2022 um 12:46, Brigitte Biedermann
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Die Zirkusartistin erzählt im Interview über ihre Kindheit in der Manege, ihr Lascana-Shooting in Wien und warum ihr Hund „Chanel“ heißt.

weekend.at Tänzerin, Jurorin, Buchautorin, Zirkusartistin: Welche Berufsbezeichnung würden Sie selbst für sich wählen?
Lili Paul-Roncalli: Auf jeden Fall Zirkusartistin. Das habe ich jahrelang erlernt. Aber ich bin sehr froh, dass in den letzten Jahren noch sehr viel mehr dazu gekommen ist.

weekend.at: Das neue Kinderbuch erscheint am 10. Mai. Ist es eine Autobiographie?
Lili Paul-Roncalli: Mir war wichtig, dass es keine reine Autobiographie ist, weil ich ja erst 24 Jahre alt bin. Das fühlt sich für mich nicht richtig an. Bei „Let´s Dance“ ist mir aufgefallen, dass gerade Mädchen zwischen 8 und 12 Jahren besonders an mir und dem Zirkus interessiert sind. Deshalb wollte ich die wahre Kindheit im Zirkus beschreiben.

Neues Buch von Lili Paul Roncalli I Credit: Oetinger Verlag

weekend.at: Wie war es im Zirkus aufzuwachsen?
Lili Paul-Roncalli: Für mich war es normal, weil ich ja nichts anderes kannte. Ich war auch zwei Jahre an einer normalen Schule und da habe ich gemerkt, wie viel Glück ich habe und wie besonders meine Kindheit ist.

weekend.at Ansonsten hattet ihr einen Lehrer im Zirkus?
Lili Paul-Roncalli: Ja, ich hatte eine Privatlehrerin, die meine beste Freundin und mich unterrichtet hat.

weekend.at Und arbeitet die beste Freundin auch noch im Zirkus?
Lili Paul-Roncalli: Ja, genau, sie ist in Las Vegas. Auch meine Cousine hat eine Zeit lang in Las Vegas gearbeitet. Für mich war es nie eine Option, weil es kein Ort ist, an dem ich gerne bleiben wollte. Schon nach zwei Wochen wollte ich zurück nach Europa. Es ist einfach eine andere Lebensqualität dort.

weekend.at Was hat sie in ihrer Kindheit besonders geprägt?
Lili Paul-Roncalli: Ich konnte mich schon von frühester Kindheit an verbiegen, aber als ich das erste Mal eine Kontorsion-Akrobatin gesehen habe, hat mich das schon sehr geprägt. Da wusste ich, das möchte ich machen, wenn ich groß bin.

weekend.at: Sie waren immer viel unterwegs, was nennen Sie Heimat?
Lili Paul-Roncalli: Ich habe das große Glück drei Basen zu haben: Köln, Wien und Mallorca. Ich hatte also Orte, die immer Heimat für mich waren. Im ersten Lockdown war ich das erste Mal mehr als drei Monate an einem Ort. Da wollte ich dann wieder weg aus Köln. Mein Zuhause ist der Zirkus und dort wo meine Familie und mein Hund gerade sind.

weekend.at: Der Hund ist immer mit dabei?
Lili Paul-Roncalli: Ja, der ist 15 Jahre alt, aber immer mit dabei. Sie heißt „Chanel“, weil ich kurz bevor ich sie bekommen habe den Film „Coco Chanel“ gesehen habe. Es ist lustig, weil sie ein Mischling ist und kein klassischer Chihuahua.

weekend.at: Kürzlich waren Sie in Wien für ein Mode-Shooting für Lascana. Wie hat es Ihnen gefallen?
Lili Paul-Roncalli: Den Menschen, die fix in Wien leben, fällt wahrscheinlich gar nicht mehr auf, wie schön die Stadt ist. Es war toll, weil das Shooting nicht im Studio, sondern an unterschiedlichen Plätzen wie im Prater, vor der Oper oder am Stephansplatz stattgefunden hat. Das hat wirklich großen Spaß gemacht.

weekend.at: Welcher Bademode-Typ sind Sie? Bikini oder Badeanzug?
Lili Paul-Roncalli: Eher Bikini, weil ich sehr schnell braun werde und bei einem Badeanzug habe ich dann zu viele Abdrücke.

weekend.at Am 14. September kommt Roncalli endlich wieder nach Wien – sind Sie bei der Tournee 2022 dabei?
Lili Paul-Roncalli: Ich plane gerade alle Termine, damit ich in Wien am Rathausplatz dabei sein kann.

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