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Marina Hoermanseder  mit schwarzem Top
Marina Hoermanseder wurde kopiert.
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Andreas Tischler / picturedesk.com

Kollektion für Transrechte: Designerin verärgert Hoermannseder

27.06.2025 um 12:23, Jovana Borojevic
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Friot will ein Zeichen für Transrechte setzen. Doch die österreichische Designerin Hoermannseder ist entsetzt über den Entwurf und macht schwere Vorwürfe.

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Auf einem Pariser Laufsteg sorgte kürzlich eine Modenschau für Aufsehen, die bei der österreichischen Designerin Marina Hoermanseder gemischte Gefühle auslöste. Präsentiert wurden Outfits mit engen Riemen, vielen Schnallen und auffälligen Farben – Details, die für Hoermenseder seit Jahren charakteristisch sind. Die Ähnlichkeiten zu ihren Arbeiten blieben auch ihrem Umfeld nicht verborgen. Zahlreiche Fans schickten ihr Fotos und Videos der Show, überzeugt davon, dass hier bewusst Anleihen genommen wurden.

Bekannte Handschrift

Marina Hoermenseder hat sich mit ihrem unverwechselbaren Stil längst eine feste Position in der Modewelt erarbeitet. Ihre Entwürfe zeichnen sich durch Lederaccessoires, Korsett-Anleihen und markante Schnallen aus, die zu ihrem Markenzeichen geworden sind. In ihrer Karriere hat sie immer wieder gezeigt, wie konsequent sie diesen Stil weiterentwickelt. Gerade deshalb traf es sie, in den Entwürfen einer anderen Designerin so deutliche Parallelen zu erkennen.

Irritation und Ärger

"Ich weiß nicht, wie ich es einordnen soll, etwas auf dem Pariser Laufsteg zu sehen, das sehr ähnlich aussieht zu dem, was ich seit 10 Jahren mache", schreibt Hoermenseder sichtlich irritiert auf Instagram. "Es ärgert mich schon, weil es wirklich sehr ähnlich ist. Ich hab mir am Anfang gedacht: 'Okay, ist eh ein anderes Material, ein bisschen anders' – aber je mehr Leute mir das schicken und je öfter ich es sehe, desto ärgerlicher wird’s", so die Designerin auf Instagram.

Versöhnliche Haltung

Trotz ihrer Kritik fand Hoermenseder in einer späteren Stellungnahme versöhnliche Worte. Sie betonte, dass sie die Absicht der Kollektion nachvollziehen könne und dass ihr eigener Ärger darüber nicht im Vordergrund stehen solle. Denn hinter der Show stand ein Anliegen, das über Mode hinausweist. Die französische Designerin Jeanne Friot wollte mit der Kollektion ein politisches Signal setzen.

Politisches Statement

Friot erklärte, sie habe angesichts der zunehmenden Angriffe auf die Rechte von Transpersonen in den USA eine „Botschaft der Hoffnung“ vermitteln wollen. Dafür hatte sie ausschließlich Transgender- und nicht-binäre Models ausgewählt, um Sichtbarkeit zu schaffen und ein Zeichen gegen Diskriminierung zu setzen. Hoermenseder räumte ein, dass diese Botschaft wichtiger sei als persönliche Eitelkeiten: Ihr „Gürtelschnallen-Ego“ dürfe dem nicht im Weg stehen.

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