Hansi Hinterseer im Jubiläumsfieber

Das Jahr 2024 startet gut – dürfen wir bereits vorab zum Geburtstag gratulieren?
Lieber nicht (lacht), besser erst am 2. Februar! Gibt es große Pläne? Hinterseer: Ich glaube nicht – meine Damen (Frau und Töchter) haben etwas geplant, ich lasse mich gerne überraschen.

Sportler, Musiker, Moderator, Schauspieler – durchaus eine stolze Bilanz.
In meinem Leben ist definitiv viel passiert. Das war nicht so geplant, viel ist durch Freundschaften entstanden und hat sich über die Zeit entwickelt. Dafür bin ich sehr dankbar dafür. Auch wenn nicht alles Sonnenschein war.

Im Rückblick: Welcher Moment war besonders schwer?
Die Olympischen Winterspiele in Innsbruck 1976 waren hart. Ich war Favorit auf Gold und es ist so ziemlich alles daneben gegangen – inklusive Verletzung. Man sagt ja immer, dass man aus Niederlagen lernt, aber man muss sie nicht unbedingt erleben, nur um eine Lektion fürs Leben mitzunehmen.

Bereust du, wie manches gelaufen ist?
Klar würde ich heute einiges anders machen, wer würde das nicht? Aber ich bin ein Mensch, der immer nach vorne schaut und bei jeder Chance hab ich mich auch voll reingekniet.

Bei den Rennen in Kitzbühel warst du wieder vor Ort. Was macht den Reiz aus?
Das gehört für mich einfach dazu – immerhin habe ich 26 Jahre lang für den ORF kommentiert. Und es ist ein Kompliment, wenn die Leute noch immer sagen, dass es schön ist, wenn ich dabei bin. Ich kenn die Skifamilie, die Wehwehchen, das Material, den Druck – das verbindet.

Trifft man dich auch abseits der Rennen am Hahnenkamm?
Natürlich! Es gibt nichts Schöneres, als in der Früh mit den Skiern am Berg unterwegs zu sein, das tut einfach gut. Allerdings bin ich mittlerweile nur mehr bei Schönwetter unterwegs.

Welche Lektion hat Dich der Sport gelehrt?
Der Sport war die beste Schule für das Leben. Als junger Mensch hast du Erfolg, dann kommt aber auch die Niederlage. Damit muss man umgehen lernen.

Manuel Feller hat auch eine musikalische Ader – siehst du Parallelen zwischen euch?
Auch er hat es nicht immer leicht gehabt, aber er macht seinen Weg. Ich wünsche ihm alles Gute – auch für seine Interessen abseits des Sports.

Ist der Druck im Sport heute größer als früher?
Das würde ich nicht sagen. Früher hatte Skifahren als Sport einen noch viel größeren Stellenwert, weil es quasi der einzige populäre Wintersport war und der volle Fokus darauf gelegt wurde.

Du hast es im Sport und in der Musik geschafft. Wo siehst du Parallelen?
Du hast bei beiden ein Team und Leute, die dich unterstützen. Am Start bist du aber alleine und musst abliefern. Auf der Bühne ist es ähnlich. Wenn ich verkrampft bin, dann funktioniert es in beiden Fällen nicht.

Deine weißen Moonboots sind Kult – du trägst sie auch heute.
Allerdings! In den 70ern hab ich mir die ersten gekauft. Später waren sie aus der Mode, aber bei Sendungen, bei denen ich viel im Freien unterwegs war, waren sie einfach genial. Und irgendwann waren sie dann mein Markenzeichen. Ich sehe das mit Augenzwinkern – und hab dabei immer warme Füße.

Was hält dich jung?
Ich bin ein positiver Mensch, das macht, denke ich, viel aus. Ich gönne jedem seinen Erfolg und bin ein großer Fan von Wertschätzung. Kritiker sind meist jene, die im Leben noch nichts erreicht haben. 

Multitalent

2024 hält für Hansi Hinterseer gleich drei Jubiläen bereit: 1974 gelang dem Kitzbüheler der spektakuläre Slalom-Heimsieg am legendären Ganslernhang. Vor 30 Jahren ging er für seine erste Single ins Tonstudio. Und am 2. Februar feiert er seinen 70. Geburtstag. Tipp: Eine Doku auf Servus TV widmet sich an seinem Geburtstag dem bewegten Leben des Allrounders.