"Entschuldigung dafür": Gabalier vergisst Kinder

Der bekannte Schlagerstar Andreas Gabalier hat seine neue Tournee am 27. Juni in Mönchengladbach eröffnet und sich damit nach längerer Pause eindrucksvoll auf den großen Bühnen zurückgemeldet. Rund 10.000 Besucherinnen und Besucher strömten in den Sparkassenpark, viele in Dirndl und Lederhosen, um den Start der Konzertreihe „Ein Hulapalu auf uns“ live mitzuerleben. Die Vorfreude war spürbar, schließlich hatte Gabalier längere Zeit keine großen Konzerte gespielt. Mit seinem typischen Enthusiasmus und dem kraftvollen „Hulapalu“ als musikalischem Markenzeichen gelang es ihm schnell, die Fans in seinen Bann zu ziehen. Die Erwartungen an das Comeback waren hoch, denn Gabalier gilt als einer der bekanntesten Vertreter des Volks-Rock’n’Roll. Trotz der langen Bühnenpause präsentierte er sich in gewohnt energiegeladener Form und erfüllte die Hoffnungen seines Publikums. 

Zu Beginn des Konzerts wirkte der Sänger nachdenklich und still. Mit verschränkten Händen stand der 40-Jährige auf der Bühne und richtete den Blick ruhig in die Menge. Für Gabalier war es nicht nur der Start einer neuen Tour, sondern ein ganz persönlicher Neuanfang. Entsprechend groß war die emotionale Spannung in den ersten Minuten. Im Verlauf des Abends zeigte sich, dass nicht alle neuen Titel sofort beim Publikum ankamen. Während bekannte Lieder wie „I sing a Liad für di“, „Du“ oder „Hulapalu“ sofort für Begeisterung sorgten, brauchten andere Songs etwas mehr Zeit. Dennoch gelang es Gabalier immer wieder, mit Charme, Energie und starker Bühnenpräsenz die Menschen zum Mitfeiern zu bewegen. 

Obwohl der Tourauftakt insgesamt reibungslos verlief, kam es zu einem kleinen Missgeschick. Gewöhnlich lädt Andreas Gabalier bei seinen Konzerten die Kinder nach vorn in den Graben vor der Bühne ein, um ihnen ein besonderes Konzerterlebnis zu ermöglichen. Dieses Mal vergaß er diese Geste jedoch, was er später selbst lachend bemerkte. „Ein herzliches Entschuldigung dafür“, rief er ins Publikum. Offensichtlich nahm ihm niemand diesen Moment übel. Viele Kinder fanden kurzerhand auf den Schultern ihrer Väter dennoch eine gute Sicht auf das Geschehen. 

Einige Minuten vor 22 Uhr kam es dann zu einer Ansage, die auch Gabalier selbst überraschte. Um genau 21.38 Uhr blickte er verblüfft ins Publikum und erklärte, er habe über sein Ohrhörer-Equipment erfahren, dass um 22 Uhr Sperrstunde sei. „Aber soweit ist es noch nicht, oder?“ fragte er ungläubig. Die Fans waren sich einig, dass das Konzert gerne noch hätte länger dauern dürfen. Nach einer eher ruhigen Zugabe mit der Ballade „Amoi seg‘ ma uns wieder“, die er traditionell seiner verstorbenen Schwester widmet, und dem Lied „Die One-Man-Show“ endete der Abend schließlich planmäßig. Insgesamt zweieinhalb Stunden stand Gabalier auf der Bühne und präsentierte einen Querschnitt aus älteren Erfolgen und neuen Titeln. 

Nach dem Auftakt in Mönchengladbach führt die Tour den Musiker weiter quer durch den deutschsprachigen Raum. Der nächste Halt ist Dresden, bevor Gabalier am 11. Juli in Erfurt auftreten wird. Im August folgen zwei Konzerte in Kitzbühel am 15. und 16. August. Den Abschluss der Tournee bildet schließlich ein Konzert in der Wiener Stadthalle am 31. Oktober. Der Start ist gelungen, und für die kommenden Auftritte dürfte die Vorfreude der Fans nach diesem emotionalen Auftakt nur noch größer sein.