Russland droht Österreich: "Vergeltungsmaßnahmen unvermeidlich"
Das Außenministerium verweist vier russische Diplomaten des Landes. "Zwei Diplomaten der russischen Botschaft haben mit ihrem diplomatischen Status unvereinbare Handlungen gesetzt" und wurden "zu unerwünschten Personen (Personae non gratae) erklärt", teilte das Außenministerium am Donnerstag mit. Auch zwei Diplomaten der Ständigen Vertretung bei den Vereinten Nationen seien zum Verlassen Österreichs aufgefordert worden.
"Keine Beweise"
Russland legt gegen den Verweis Protest ein. Von Seiten des Kremls heißt es, die Maßnahme sei rein "politisch motiviert". Es seien keine Beweise für einen Verstoß gegen das Wiener Übereinkommen über diplomatische Beziehungen vorgelegt worden, so der russische Botschafter in Österreich, Dmitri Ljublinski, in einerStellungnahme. Österreich wirft er vor, "bewusst unsere einst konstruktiven bilateralen Beziehungen und Dialogkanäle zu Fall zu bringen".
Stellungnahme des österreichischen Außenministeriums betreffend vier russische Diplomaten in Wien pic.twitter.com/39MnRFx1tJ
— MFA Austria (@MFA_Austria) February 2, 2023
Russland warnt vor Vergeltung
Gegenüber dem TV-Sender Rossija 24 wird er noch deutlicher: “Österreich hat keine konkreten Anklagen gegen die vier russischen Diplomaten erhoben. Wien entscheidet sich also für den Abbruch der Beziehungen zu Moskau", so Ljubinskij wenige Stunden nach Bekanntwerden der Ausweisung. “Russland hat im österreichischen Außenministerium heftig gegen diese Vorgänge protestiert und vor der Unvermeidlichkeit von Vergeltungsmaßnahmen gewarnt."
Keine Premiere
Österreich hat bereits im vergangenen April vier russische Diplomaten ausgewiesen. Russland beantwortete die Maßnahme mit der Ausweisung von vier Österreichern. Aktuell befinden sich 181 russische Diplomaten in Österreich, 77 davon an der russischen Botschaft.