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Geldscheine und Münzen auf einem Tisch
Die Ratingagentur Fitch hat Österreich herbagestuft.
Die Ratingagentur Fitch hat Österreich herbagestuft.
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Rating herabgesetzt: Finanz-Klatsche für Österreich

08.06.2025 um 10:24, Patrick Deutsch
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Die Ratingagentur Fitch hat Österreichs Kreditwürdigkeit herabgestuft. Das hohe Defizit und schwache Konjunkturprognosen werden als Gründe genannt.

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Die Ratingagentur Fitch hat am Freitagabend das langfristige Fremdwährungsrating Österreichs von „AA+“ auf „AA“ gesenkt. Die Aussichten bleiben laut Fitch „stabil“. Grund für die Abstufung sei vor allem das deutlich höhere Haushaltsdefizit: Für 2024 rechnet Fitch mit 4,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts – ein Prozentpunkt mehr als ursprünglich angenommen.

Lob für Regierung

Fitch geht davon aus, dass die Staatsverschuldung trotz des Konsolidierungsprogramms der neuen Regierung mittelfristig weiter steigen wird. Der Schuldenstand soll sich laut Prognosen erst zwischen 2027 und 2029 bei rund 86 Prozent des BIP stabilisieren. Die neue Regierung wird für ihre Bemühungen zur Defizitreduzierung ausdrücklich gelobt. Das vorgestellte Konsolidierungsprogramm sei klar strukturiert und solle negative Effekte auf die Gesamtwirtschaft möglichst gering halten. Trotzdem warnt Fitch vor Risiken: Eine anhaltende wirtschaftliche Schwäche könnte die staatlichen Einnahmen schmälern und die Sanierungspläne gefährden.

Aufschwung erst 2026 erwartet

Das Defizit soll laut Fitch 2025 bei 3,9 Prozent liegen. Damit liegt man zwischen der pessimistischen Einschätzung der Regierung und der eigenen früheren Prognose. Der Konjunkturrückgang 2023 und die erwartete wirtschaftliche Stagnation im Jahr 2024 beeinflussen die Bewertung negativ. Erst 2026 wird ein Aufschwung erwartet. Weitere Unsicherheiten ergeben sich laut Fitch durch mögliche US-Zölle sowie steigende Lohnstückkosten, die Österreichs Wettbewerbsfähigkeit belasten könnten.

Lichtblicke

Positiv hervor hebt Fitch die lange durchschnittliche Laufzeit österreichischer Staatsschulden von 11,4 Jahren – dem höchsten Wert in der EU. Auch die Bankenlandschaft und der Privatsektor werden als stabil beurteilt. Die Zinsausgaben sollen laut Fitch von 2,9 Prozent (2024) auf 3,6 Prozent (2026) steigen.

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