Spitzenreiter Österreich: So viele Firmenpleiten wie noch nie
Bis Oktober ist die Zahl der Firmeninsolvenzen um 96 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum gestiegen. Das ist europaweit der stärkste Anstieg, laut Kreditversicherer Acredia.
Pleite mal 3553
In den ersten drei Quartalen wurden in Österreich 3553 Insolvenzen angemeldet. Als Quelle wurde der Kreditschutzverband KSV1870 genannt. Acredia-Vorständin Gudrun Meierschitz:
Bis Ende des Jahres könnten wir in Österreich auf knapp 5000 Firmenpleiten kommen.
Die Prognose für 2023: ein weiterer Anstieg um 13 Prozent. Das wäre ein Plus von 8 Prozent im Vergleich zum Jahr 2019, also vor der Krise.
Österreich im Vergleich
- Frankreich: Heuer dürfte es einen Zuwachs von 46 Prozent und 2023 von 29 Prozent geben.
- Großbritannien: Die Zahl der Pleiten liegt Ende des Jahres voraussichtlich um etwa 50 Prozent über dem Vergleichswert, 2023 dann nochmals um zehn Prozent.
- Für Deutschland werden plus fünf (2022) bzw. plus 17 Prozent (2023) vorhergesagt. Besonders stark betroffen: Bau-, Handels- und Logistikbranchen.
Zahlungsziel? Vergiss es
Zuletzt hatte sich die KSV1870 mit einer weiteren besorgniserrendene Entwicklung zu Wort gemeldet: Die Zahlungsmoral der ÖsterreicherInnen ist so mies wie noch nie. Und sie soll noch schlechter werden - was für krisengeschüttelte Unternehmen den Todesstoß bedeuten könnte...
Erstmals seit vielen Jahren ist die #Zahlungsmoral in #Österreich im Sinkflug. Zur Pressemeldung des #KSV1870 👉 https://t.co/KKQOBTcjfr pic.twitter.com/5g2ZsnCHEB
— KSV1870 (@KSV1870) October 24, 2022