NÖ-Wahl: Historischer Absturz für ÖVP
Bei der niederösterreichischen Landtagswahl am Sonntag ist kaum ein Stein auf dem anderen geblieben: Die ÖVP verpasst deutlich die absolute Mandatsmehrheit und bilanziert mit dem schlechtesten Ergebnis seit 1945. Die FPÖ setzt zum Höhenflug an und wird erstmals im Bundesland zweitstärkste Kraft. Für die SPÖ reicht es nur für Platz drei vor den Grünen und NEOS. Die Wahlbeteiligung betrug 71,52 Prozent. Sie war damit um 4,96 Prozentpunkte höher als vor fünf Jahren.
Massiver Absturz bei ÖVP
Die ÖVP ist nach einem buchstäblich "schwarzen Sonntag" samt historischem Tiefstand zum erst dritten Mal seit 1945 ohne Mandatsmehrheit in ihrem Kernland. Mit minus 9,69 Prozentpunkten fährt die ÖVP den größten Verlust aller Zeiten ein. 39,94 Prozent der Steimmen reichen nur noch für 23 der 56 Sitze im Landhaus. Damit hat die Volkspartei auch die Mehrheit in der Regierung verloren. Nur mehr vier der neun Vertreter (bisher sechs) kommen künftig aus den Reihen der Volkspartei.

SPÖ nur auf Platz drei
Auch die SPÖ fährt mit 20,66 Prozent und einem Verlust von über drei Prozent das schlechteste Ergebnis bei einer Niederösterreich-Wahl ein. Künftig haben die Sozialdemokraten nur mehr zwölf statt dreizehn Mandatarinnen und Mandatare. In der Regierung bleibt es bei zwei Mitgliedern.
FPÖ unangefochtener Zweiter
Dreifachen Grund zur Freude hat der unangefochtene Wahlsieger FPÖ: Als Zweitplatzierter fahren sie mit einem Plus von 9,43 Prozentpunkten und 24,19 Prozent der Stimmen ihr bislang bestes Ergebnis in Niederösterreich ein. Die Freiheitlichen verfügen künftig über 14 statt acht Mandate. Erstmals stellt die FPÖ auch den zweiten Landtagspräsident.
Grüne und NEOS mit Plus
Die Grünen schaffen mit 7,58 (plus 1,15 Prozentpunkte) ein viertes Mandat. Damit erhalten sie die 2018 verlorene Klubstärke zurück. Die NEOS halten mit 6,67 Prozent der Stimmen (plus 1,52 Prozenpunkte) ihre drei Sitze im niederösterreichischem Landtag.
Verteilung in der Landesregierung
Für die Landesregierung bedeutet der Wahlausgang, dass die ÖVP künftig nur mehr vier statt sechs der neun Mitglieder stellt. Die FPÖ hat erstmals drei (zuvor ein Landesrat) inklusive Landesvize, die SPÖ weiterhin zwei Landesräte. Im Landtagspräsidium dürften künftig alle drei Regierungsparteien vertreten sein. Der erste Präsident geht wie bisher an die ÖVP, der zweite von der Volkspartei an die FPÖ, der dritte bliebe demnach der SPÖ.