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Karin Kneissl knickst im Brautgleid vor Putin, dieser küsst ihr dafür die gereichte Hand.
Bei ihrer Hochzeit in Gamlitz knickste Kneissl vor Putin.
Bei ihrer Hochzeit in Gamlitz knickste Kneissl vor Putin.
ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com

Umzug nach Russland: Kneissl macht ernst

12.09.2023 um 13:38, Stefanie Hermann
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Einst knickste sie vor Putin, jetzt geht sie den nächsten Schritt: Ex-Außenministerin Karin Kneissl zieht offiziell nach Russland.

Karin Kneissl ist konsequent: Wegen ihrer Kreml-Verbindungen steht sie seit ihrer politisch aktiven Zeit konstant in der Kritik. Nach ihrem sommerlichen Schwärmen macht sie jetzt ernst und verlegt ihren Hauptwohnsitz endgültig nach Russland.

Kneissl geht aufs Ganze

Erst im Sommer wurde bekannt, dass Kneissl, die einst so schön vor Putin knickste, jetzt offiziell – wenn auch indirekt – beim Kreml-Chef angeheuert hat. In ihrer neuen Funktion leitet sie die Geschicke des Geopolitischen Observatoriums für Russlands Schlüsselthemen (kurz Gorki, Geopolitical Observatory for Russia’s Key Issues). "Ich mache Dinge nicht gern halbherzig. Daher habe ich mich für den Umzug entschieden", so die österreichische Ex-Ministerin am Rande des Östlichen Wirtschaftsforums in Wladiwostok.

>>> Kurs Richtung Russland: Kneissl heuert bei Putin an

"Politischer Flüchtling"

Bereits im Juni ließ Kneissl durchblicken, dass sie damit liebäugle, mehr als nur ihren Arbeitsort nach Russland zu verlegen. Einem Umzug zeigte sie sich alles andere als abgeneigt. "Österreich vermisst mich jedenfalls nicht", stellte die Ex-Ministerin, die sich selbst gerne als politischen Flüchtling bezeichnet, schon damals klar. In Österreich sei sie mit einem "De facto-Arbeitsverbot" belegt.

Neue Heimat

Nach Stationen in Frankreich und dem Libanon dürfte Kneissl mit der Leitung des Think Tanks endgültig angekommen sein. "Weil es dort viel Arbeit gibt und das Zentrum viel Aufmerksamkeit benötigt, kann ich das nicht nebenbei machen und ich habe entschieden, für diese Arbeit nach St. Petersburg zu übersiedeln", sagt Kneissl. "Ich bin gerade erst in eine Wohnung gezogen, die ich miete."

>>> Kreml-Fürsprache: Kneissl bangt um Staatsbürgerschaft

Spekulation um Pass

Spekulationen um eine etwaige Annahme der russischen Staatsbürgerschaft durch Kneissl hatten im Sommer die Wogen hochgehen lassen. Kneissl selbst hat entsprechende Vorhaben stets dementiert. Tatsächlich könnte Putin sie kraft seines Präsidentenamts aber jederzeit einbürgern. Ohne explizite Erlaubnis Österreichs für eine Doppelstaatsbürgerschaft würde Kneissl dann ihren österreichischen Pass verlieren.

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