EZB erhöht Leitzins: Kredite werden erneut teurer
Nach der US-Notenbank Fed hat auch die EZB ihren Leitzins erhöht. Die Anhebung fiel mit 0,25 Prozent aber moderater aus als zuletzt. Davor war der Leitzins im Euro-Raum drei Mal um je 0,5 Punkte angehoben worden. Der Zinssatz, zu dem sich Banken Geld bei der Zentralbank leihen können, steigt damit auf 3,75 Prozent.
Erhöhung ist "Balanceakt"
EZB-Präsidentin Christine Lagarde bezeichnete den jüngsten Zinsbeschluss als „Balanceakt“, der auf „fast einmütiger Zustimmung“ basiere, so die Französin. Eine Pause wäre nicht infrage gekommen, einige Mitglieder hätten sich sogar für eine Anhebung um 0,5 Prozentpunkte ausgesprochen. Die hohen Zinsen sollen Konsum und Investitionen bremsen, um dem Preisdruck entgegenzuwirken. Das wirkt sich zwar negativ auf das Wachstum aus, verhindert aber weit höhere Kosten durch die langanhaltende Inflation. Experten gehen davon aus, dass der Gipfel bei den Zinserhöhungen noch nicht erreicht ist. Ein bis zwei Erhöhungen, die den Leitzins auf vier bis 4,25 Prozent ansteigen lassen würden, werden noch erwartet

Kredite werden teurer
All jene, die einen Kredit haben, werden damit künftig höhere Zinsen bezahlen müssen – außer sie haben einen Fixzinskredit abgeschlossen. Auch für Spareinlagen erhöhen sich die Zinsen. Allerdings werden hier von den Banken Erhöhungen meist mit Verzögerung und nicht in voller Höhe an die Kunden weitergegeben.